Vaduz – Spotanalyse der deutschen Auftragseingänge im September von Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank.
«Die deutschen Auftragseingänge legen im September um 3.3 % im Monatsvergleich zu. Die Zahl übertrifft damit deutlich die Konsensschätzung. Erwartet worden war ein Wert von 0.5 %. Der starke Auftragseingang resultiert massgeblich aus einem deutlichen Auftragsplus der Eurozone. Aber auch aus dem übrigen Ausland war ein robuster Zuwachs zu vermelden.
Die Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung in der Eurozone mehren sich. Es besteht berechtigte Hoffnung, dass es in den kommenden Monaten in der schuldengeplagten Eurozone wirtschaftlich nach oben geht. Davon profitiert vor allem die deutsche Kernindustrie rings um den Automobil- und Maschinenbau. Dies zeigt eindrücklich das Plus von 5.5 % bei den Auftragseingängen für Investitionsgüter. Die Ampeln auf wieder bessere konjunkturelle Zeiten für Deutschland sind dabei, von orange auf grün zu springen.
Als Reaktion auf die Zahl machte der Euro einen kleinen Satz nach oben. Ob sich die EZB von dieser Zahl jedoch massgeblich beeinflussen lässt, bleibt fraglich. Die Währungshüter dürften die rückläufige Überschussliquidität im Eurosystem auf dem Radar haben. Etwaige Massnahmen der Währungshüter dürften deshalb derzeit stärker vom Geschehen an den Geldmärkten abhängen als von Konjunkturindikatoren. (VP Bank/mc)