Gewinn von Pfizer sinkt – Umsatzschwund bei früheren Kassenschlager

Pfizer-CEO Ian Read.

New York – Umsatzschwund bei ehemaligen Kassenschlagern und Gegenwind von der Währungsseite haben dem weltgrössten Pharmakonzern Pfizer den Jahresauftakt vermiest. Wie der Viagra-Hersteller am Montag mitteilte, ging der Gewinn um 15 Prozent auf 2,33 Milliarden Dollar zurück. Der Ablauf der Exklusivität für Viagra und den Blutfettsenker Lipitor sorgten auch beim Umsatz für einen Rückgang.

Pfizer-Chef Ian Read hatte dem Konzern im Vorjahr einen weitreichenden Umbau verordnet, um das Wachstum wieder anzukurbeln. Mit der am Freitag erhöhten Milliardenofferte für den britischen Konkurrenten AstraZeneca will er sich zudem Zugriff auf dessen aussichtsreiche Krebs- und Diabetesmittel sichern. Vorbörslich reagierten Pfizer-Titel auf das Zahlenwerk mit einem Abschlag von 0,81 Prozent auf 30,50 Dollar.

AstraZeneca winkt erneut ab
Read hatte die Milliardenofferte für den Konkurrenten zwar angehoben, doch die Briten winkten erneut ab, das Angebot sei weiterhin zu gering. Mit AstraZeneca würde Pfizer eine Serie von Grossakquisitionen fortsetzen – zuletzt hatte Read den Konzern aber eher verschlankt. Das Geschäft mit Babynahrung wurde verkauft, die Tiergesundheitssparte wurde an die Börse gebracht.

Read hat den Konzern nun in drei Sparten gegliedert: Eine Sparte für patentgeschützte Arzneimittel, Impfstoffe und Krebsmedikamente, eine zweite für rezeptfreie Medikamente (Consumer Healthcare) und eine dritte für Arzneien deren Patentschutz bereits abgelaufen ist oder bald ablaufen wird.

Drastischer Umsatzueinbruch bei Lipitor
Pfizer steht wegen des Ablaufs der Exklusivität für Lipitor und Viagra vor schwierigen Zeiten. Lipitor – das einst umsatzstärkste Medikament der Welt – lieferte Pfizer zu seinen Glanzzeiten einen jährlichen Umsatz von fast 13 Milliarden Dollar. Im ersten Quartal standen noch 457 Millionen Dollar in der Bilanz. Viagra büsste beim Umsatz fast ein Fünftel ein.

Im ersten Quartal sank der Konzernumsatz von Pfizer um 9 Prozent auf 11,35 Milliarden Dollar. Denn neue Medikamente wie das Schmerzmittel Lyrica konnten den Rückgang bei Viagra und Lipitor nicht kompensieren. Beim Ergebnis je Aktie vor Sonderposten profitierte der Konzern mit einem Zuwachs von 12 Prozent auf 0,57 Dollar dagegen von Kosteneinsparungen. Am Markt wurde lediglich mit 55 Cent gerechnet. Zum deutlichen Anstieg des EPS trug auch der jüngste Aktienrückkauf bei.

Im Gesamtjahr soll der Umsatz weiterhin 49,2 bis 51,2 Milliarden Dollar (VJ: 51,6) betragen. Beim Ergebnis je Aktie vor Sonderposten wurden zuletzt 2,20 bis 2,30 Dollar (VJ: 2,22) in Aussicht gestellt. Pfizer werde in Kürze eine neue EPS-Prognose veröffentlichen, hiess es weiter. (awp/mc/upd/ps)

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