Gewinneinbruch bei BHP Billiton nicht so schlimm wie befürchtet
Andrew Mackenzie, CEO BHP Billiton. (Foto: BHP Billiton)
Melbourne – Der Preisverfall bei Eisenerz und anderen Rohstoffen hat den Weltmarktführer BHP Billiton weniger schlimm getroffen wie befürchtet. Im ersten Geschäftshalbjahr bis Ende Dezember brach der bereinigte Gewinn zwar um mehr als 30 Prozent auf 5,4 Milliarden US-Dollar ein, wie der australische Bergbaukonzern am Montagabend (Ortszeit) in Melbourne mitteilte. Branchenexperten hatten jedoch mit einem Rückgang auf 4,9 Milliarden Dollar gerechnet. Unterm Strich verdiente BHP knapp 4,3 Milliarden Dollar und damit halb so viel wie im Vorjahreszeitraum.
Konzernchef Andrew Mackenzie strich die Investitionen überraschend stark zusammen. Er machte den Anteilseignern ausserdem Hoffnung auf eine Fortsetzung der Dividendenpolitik. Bei der seit vergangenem Sommer geplanten Abspaltung von Konzernteilen winkt den Aktionären nun eine zusätzliche Ausschüttung. BHP will sich künftig nur noch auf Eisenerz, Kupfer, Kohle, Erdöl und Kali konzentrieren und die Bereiche Aluminium, Nickel und Mangan ausgliedern.
Investitionen in aussichtsreiche Projekte hält Mackenzie weiter für möglich. Allerdings sollen die Ausgaben hierfür im kommenden Geschäftsjahr bis Mitte 2016 auf 10,8 Milliarden Dollar sinken. Das wäre der niedrigste Wert seit 2010. Analysten hatten lediglich eine Kappung auf 11,5 Milliarden erwartet.
Aktie legt zu
Der schärfere Sparkurs zusammen mit dem geringeren Gewinnrückgang kamen an der Börse gut an: Die BHP-Aktie legte bis Handelsschluss in Sydney um 2,9 Prozent auf 33,06 Dollar zu. Damit hat das Papier seit Jahresbeginn 13 Prozent an Wert gewonnen.
Wegen des anhaltenden Preisrückgangs bei Rohstoffen fährt die Branche allgemein ihre Investitionen zurück. Allein der Preis für Eisenerz, dem wichtigsten Gewinnbringer für BHP, war vergangenes Jahr um fast die Hälfte eingebrochen. Und die Preise dürften auf mittlere Sicht im Keller bleiben, sagte Mackenzie vor Analysten in Melbourne. In China stehe immer mehr Stahlschrott zur Verfügung, und dies belaste langfristig die Nachfrage nach Eisenerz.
Auch im Ölgeschäft reagiert der Konzern auf den Preisverfall. Die Zahl der betriebenen Förderanlagen auf dem US-amerikanischen Festland soll bis Juli von 26 auf 16 sinken. Das Überangebot auf dem Rohölmarkt werde aber im laufenden Jahr bestehen bleiben, hiess es. (awp/mc/upd/ps)