GlaxoSmithKline-CEO Andrew Witty.
London – Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline hat in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahren dank Einsparungen mehr verdient als im Vorjahr. Der Gewinn nach Steuern und vor der Restrukturierung sei um neun Prozent auf 1,69 Milliarden Pfund (rund 1,9 Mrd Euro) gestiegen, teilte die im britischen FTSE-100 notierte GlaxoSmithKline am Mittwoch in London mit.
Vorstandschef Andrew Witty zeigte sich in einer Erklärung zum Quartalsbericht zufrieden. Er betonte, das Unternehmen mache gute Fortschritte in der Umsetzung der Strategie, die die Präsenz und das Produktportfolio auf neue Wachstumsmärkte ausrichtet. Der Konzern sei auch auf gutem Weg, sein Einsparziel von 2,2 Milliarden Pfund 2012 zu erreichen. Die Verschuldung wurde um 440 Millionen auf 8,4 Milliarden Pfund gesenkt.
Generika belasten Umsatz
Beim Umsatz litt Glaxo unter der Konkurrenz billigerer Nachahmermedikamente. Der Erlös ging zu konstanten Wechselkursen um zehn Prozent auf 6,585 Milliarden Pfund zurück. Operativ wurde im ersten Quartal ein Ergebnis von 2,170 Milliarden nach 2,395 Milliarden Pfund im Vorjahr ausgewiesen. Für das erste Quartal wurden 16 Pence – ein Plus von sieben Prozent – an die Aktionäre ausgeschüttet. Witty erklärte, dass im Zuge des neuen langfristigen Rückkaufprogramms in diesem Jahr Aktien im Wert von bis zu zwei Milliarden Pfund erworben werden sollen.
Teil des Consumer Healthcare-Geschäfts abstossen
Wie andere grosse Pharmakonzerne konnten sich die Briten nicht den Auswirkungen der Gesundheitsreform in den USA und den Preiskürzungen bei Arzneimitteln in Europa entziehen. Während die Erlöse in den Schwellenländern (+23%) anzogen, gingen die Umsätze in den USA (-4%) und in Europa (-5%) zurück. Dem Konzern gehören unter anderem Marken wie Odol, Sensodyne und Abtei. Wie Witty anlässlich der Zahlen in einer Telefonkonferenz sagte, stiessen die Pläne, sich von einem Teil des Consumer Healthcare-Geschäfts zu trennen, auf reges Interesse.
Stärker auf Schwellenländer fokussieren
Glaxo hatte Mitte April angekündigt, verschreibungsfreie Mittel, die 2010 einen Umsatz von 500 Millionen Pfund eingebracht haben, abstossen zu wollen. Die Produkte werden hauptsächlich in Europa und den USA verkauft. GSK will sich zukünftig in dieser Sparte stärker auf die Schwellenländer und schnell wachsende Marken fokussieren. Dadurch dürfte Bewegung in den Milliardenmarkt für rezeptfreie Mittel (Consumer Healthcare) kommen, in dem auch Bayer, Sanofi-Aventis oder auch Merck KGaA aktiv sind. (awp/mc/upd/ss)