GM erhöht Prognose dank starkem Heimatmarkt
Detroit – Der Automobilhersteller General Motors (GM) zeigt sich nach einem stärker als erwartet ausgefallenen ersten Quartal optimistischer für das laufende Jahr. Der US-Konzern profitiert dabei weiter von einer robusten Nachfrage nach Pick-up-Trucks sowie Stadtgeländewagen (SUVs) in seinem Heimatmarkt.
Dagegen kämpft GM mit Problemen im wichtigen chinesischen Geschäft, in dem einheimische Hersteller den US- und europäischen Wettbewerbern zunehmend Marktanteile abluchsen. Und auch in den anderen Teilen der Welt läuft es nicht rund.
Jährliches Wachstum von 15 Prozent
Die vergangenen 24 Monate sei GM im Schnitt 15 Prozent jährlich gewachsen, sagte Finanzvorstand Paul Jacobson am Dienstag bei der Vorlage der Zahlen in Detroit in einer Telefonkonferenz. Aus diesem Grund habe GM die Prognose erhöht. So erwartet der Autohersteller für das laufende Jahr ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 12,5 bis 14,5 Milliarden US-Dollar. Das untere wie das obere Ende der Spanne wurde dabei um 500 Millionen Dollar angehoben. Der Nettogewinn soll bei 10,1 bis 11,5 Milliarden liegen und damit je 300 Millionen Dollar höher als zunächst in Aussicht gestellt. Beim Mittelzufluss im Automobilgeschäft zeigte sich der Konzern ebenfalls zuversichtlicher.
Umsatzsteigerung von 7,6 Prozent
Im ersten Quartal stieg der Umsatz um 7,6 Prozent auf 43 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen mitteilte. Das Wachstum resultierte dabei allein aus Nordamerika. Das operative Ergebnis (bereinigte Ebit) stieg leicht um 1,8 Prozent auf rund 3,9 Milliarden Dollar. Unter dem Strich verdiente GM mit knapp drei Milliarden Dollar rund ein Viertel mehr als im Vorjahr. Die Zahlen fielen besser aus als von Analysten im Vorfeld erwartet.
Verluste in China
Doch während es in Nordamerika rund lief, verbuchte GM im Quartal in China einen Verlust von 100 Millionen Dollar. In seinen besten Zeiten verdiente GM hier zwei Milliarden Dollar im Jahr. Jacobson zufolge hat GM mit dem Verlust gerechnet, nachdem das Unternehmen im Quartal Lagerbestände abgebaut hatte. Der Marktanteil in China sank von 9,1 auf 7,9 Prozent. Der Finanzvorstand geht für den weiteren Verlauf von einer sich verbessernden Entwicklung aus. Auch in den anderen internationalen Märkten zeigten sich Bremsspuren: Sie waren zwar profitabel, erzielten jedoch deutlich weniger Gewinn als ein Jahr zuvor. (awp/mc/pg)