GM fährt in Europa Milliardenverlust ein
Detroit – Licht in Detroit, Schatten in Rüsselsheim: Während der US-Autokonzern General Motors im vergangenen Jahr ein glanzvolles Comeback hingelegt hat, steckt die deutsche Tochter Opel weiter in den roten Zahlen. Der operative Verlust im Europageschäft um Opel und die kleinere britische Schwester Vauxhall lag bei 1,8 Milliarden Dollar.
Dagegen verdiente GM im Jahr eins nach seiner Insolvenz unterm Strich schon wieder 4,7 Milliarden Dollar nach Megaverlusten in den Vorjahren. «Wir haben im vergangenen Jahr ein neues Fundament gebaut», sagte Konzernchef Daniel Akerson am Donnerstag am Firmensitz in Detroit. Dank der Insolvenz im Sommer 2009 konnte sich GM von den Lasten der Vergangenheit befreien: hohe Schulden, veraltete Werke oder überbordende Personalkosten. Im November kehrte der Konzern erfolgreich an die Börse zurück.
Boomender US-Markt
Das Geld bei General Motors kommt derzeit vor allem am Heimatmarkt herein, wo die Kunden wieder zu den grossen Pick-up-Trucks und Geländewagen greifen. Weil diese besonders lukrativ für GM sind, lag der operative Gewinn im Nordamerika-Geschäft bei satten 5,7 Milliarden Dollar. Auch das internationale Geschäft mit den drei aufstrebenden Nationen China, Brasilien und Indien wirft gutes Geld ab. Der Konzernumsatz lag bei 135,6 Milliarden Dollar. Vergleichszahlen für das Gesamtjahr 2009 gibt es wegen der Insolvenz nicht.
GM für 2011 zuversichtlich
Im Schlussquartal alleine verdiente General Motors unterm Strich 510 Millionen Dollar. Im Vorjahreszeitraum, kurz nach dem Neustart, stand hier noch ein Verlust von 3,5 Milliarden Dollar. Das Europageschäft verlor im letzten Jahresviertel 568 Millionen Dollar nach einem Minus im Vorjahresviertel von 799 Millionen Dollar. Nach 1,1 Millionen Autos im Vorjahr produzierte GM 2010 in Europa 1,23 Millionen Wagen. Für das laufende Jahr zeigte sich GM-Finanzchef Chris Liddel zuversichtlich: «Wir erwarten, dass das erste Quartal einen starken Auftakt markiert.» (awp/mc/ps)