Farmville – eines der erfolgreichen Zynga-Games.
New York – Nun ist es offiziell: Google gehört zu den Investoren des boomenden Spieleanbieters Zynga. Auch die deutschen Samwer-Brüder sind über ihre Beteiligungsgesellschaft European Founders Fund dabei. Das geht aus Unterlagen hervor, die die US-Börsenaufsicht SEC im Zuge des nahenden Börsengangs von Zynga veröffentlicht hat.
Bislang war über die Google-Beteiligung nur spekuliert worden. Das Dokument zeigt zudem, wie eng das Startup mit dem Online-Netzwerk Facebook verbandelt ist, über das es Spiele wie «Cityville» oder «Farmville» hauptsächlich vermarktet.
Google-Anteil nicht bekannt
In der Investoren-Liste, über die das Technologie-Blog All Things D zuerst berichtet hatte, sind etliche Unternehmen, Investmentfonds und Einzelpersonen aufgezählt. Google wird an erster Stelle genannt – wie gross der Anteil des Suchmaschinenriesen ist, geht aus den Unterlagen aber nicht hervor. Das Technologie-Blog Techcrunch hatte vor rund einem Jahr berichtet, dass der Konzern mehr als 100 Millionen US-Dollar in das Startup gesteckt habe.
Auch Morgan Stanley und LinkedIn-Gründer dabei
Weitere Anteilseigner sind unter anderem die US-Bank Morgan Stanley und der LinkedIn-Gründer Reid Hoffman. Als einziger deutscher Investor ist der European Founders Fund aufgeführt, der den Samwer-Brüdern gehört. Das Unternehmen war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Enge Zusammenarbeit mit Facebook
Die Dokumente verdeutlichen, wie eng die Zusammenarbeit zwischen Zynga und Facebook ist, obwohl immer wieder Reibereien zwischen den Partnern bekannt geworden sind. So will das Online-Netzwerk dem Spieleanbieter helfen, seine Nutzerzahl zu steigern. Zynga erhält einen Teil des Umsatzes aus Werbung, die Facebook im Umfeld seiner Spiele schaltet. Umgekehrt verpflichtet sich das Startup dazu, die virtuelle Währung Facebook Credits zu nutzen. Einige Spiele sollen zudem exklusiv über Facebook angeboten werden.
Gespanntes Warten auf Börsengang
Zynga bietet seine Spiele über verschiedene Online-Portale an. Sie sind grundsätzlich kostenlos, Nutzer können und sollen aber virtuelle Gegenstände kaufen – etwa Landmaschinen für den Acker in «Farmville». Damit verdiente das Unternehmen 2010 rund 90,6 Millionen Dollar bei 597,5 Millionen Dollar Umsatz. Da bei den Internet-Firmen derzeit Goldgräberstimmung herrscht, erwarten Investoren den Börsengang gespannt. (awp/mc/pg)