GoPro-Geschäft schrumpft weiter
San Mateo – Der Actionkamera-Spezialist GoPro gerät stärker unter Druck. Im vergangenen Quartal schrumpfte das Geschäft weiter, der Verlust schwoll auf über 100 Millionen Dollar an. Und die erste GoPro-Drohne kommt erst zum Winter statt im ersten Halbjahr auf den Markt. Mit der Drohne verbindet GoPro die Hoffnung auf neues Geschäft über die Kameras hinaus.
Die Probleme von oPro waren im Weihnachtsgeschäft unübersehbar geworden. Der Umsatz fiel in dem wichtigen Vierteljahr um fast ein Drittel, dabei musste GoPro den Preis eines neuen Modells halbieren, um den Absatz anzukurbeln. Danach kürzte GoPro die Modellpalette von sechs auf drei Kameras. Jetzt halbierte sich der Umsatz im ersten Quartal im Jahresvergleich auf 183,5 Millionen Dollar. Es gab einen Verlust von 107,5 Millionen Dollar, während GoPro ein Jahr zuvor noch 16,7 Millionen verdient hatte. Das Ergebnis wurde auch von einer Abschreibung auf ältere GoPro-Geräte belastet.
Wachsende Konkurrenz
GoPro, ein Pionier bei Actionkameras für Sportler wie Radfahrer oder Surfer oder Abenteurer, sieht sich wachsender Konkurrenz sowohl von ähnlichen Geräten anderer Hersteller als auch von den allgegenwärtigen Smartphones gegenüber. Die kalifornische Firma will unter anderem mit 360-Grad-Videos gegensteuern.
Marktbeobachter diskutieren auch darüber, ob der Markt nicht schon weitgehend abgegrast sei, weil nur eine bestimmte Gruppe von Leuten solche Kameras haben wolle. Kamera-Drohnen gibt es unterdessen auch von diversen anderen Anbietern – und das «Wall Street Journal» berichtete unter Berufung auf Firmen-Insider, sie böten zum Teil mehr als das geplante GoPro-Gerät.
Der Verlust im vergangenen Quartal war höher als von Analysten erwartet, der Umsatz fiel besser aus. Die Aktie stieg nachbörslich zunächst um vier Prozent, im frühen US-Handel am Freitag startete sie aber mit einem Minus von rund fünf Prozent. (awp/mc/upd/pg)