Griechenland kündigt weitere harte Einschnitte an

Griechenland kündigt weitere harte Einschnitte an

Finanzminister Evangelos Venizelos.

Athen – Nur wenige Stunden vor Beginn einer entscheidenden Telefonkonferenz mit den Geldgebern Griechenlands EU und IWF hat Athen weitere harte Einschnitte vor allem im Staatssektor angekündigt. Mehrere Unternehmen, die von staatlichen Subventionen abhängen, sollen bis Ende Dezember geschlossen werden. Dies sagte der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos im Fernsehen, ohne Details zu nennen.

Zudem sollen die Staatsausgaben weiter verringert und die Steuerhinterziehung erfasst werden. «Die Zeit drängt. Wir müssen in wenigen Wochen Reformen durchführen, die wir Jahrzehnte lang nicht gemacht haben», sagte Venizelos. Am Montagnachmittag will Venizelos in einer Telefonkonferenz mit den Vertretern der EU, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) – der sogenannten «Troika» – sprechen. Wenn die Dreiermission kein grünes Licht gibt, bekommt Griechenland nicht die dringend notwendige Finanzhilfe in Höhe von acht Milliarden Euro aus dem 110 Milliarden Euro schweren Rettungspaket. Ohne dieses Geld wird das Land nach offiziellen Angaben im Oktober zahlungsunfähig.

Bis zu 100’000 Entlassungen beim Staat?
Nach Informationen von griechischen Medien könnten in den kommenden Monaten mehr als 100’000 Staatsbedienstete entlassen werden. Die Telefonkonferenz der «Troika» mit Venizelos soll nach Regierungskreisen um 14.00 Uhr beginnen. Zentrale weitere Massnahme für die Sanierung der Staatsfinanzen soll die bereits angekündigte Immobilien-Sondersteuer sein. Demnach soll jeder Grieche, der eine Wohnung oder ein Haus besitzt, in diesem und im kommenden Jahr eine Abgabe zwischen 50 Cent und 16 Euro pro Quadratmeter zahlen – je nach Wert der Immobilie. (awp/mc/ps)

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