Griechenland sagt Steuerhinterziehung den Kampf an

Giorgos Papakonstantinou

Giorgos Papakonstantinou, griechischer Finanzminister.

Athen – Griechenlands Finanzminister Giorgos Papakonstantinou hat der Steuerhinterziehung in seinem Land den Kampf angesagt. Mit harten Strafen und kontinuierlichen intensiven Kontrollen sollen in diesem Jahr allein 3,5 Milliarden Euro mehr Steuern als bislang vorgesehen erfasst werden: «Die Steuerhinterziehung ist ein Verbrechen gegen das Land».

Dies sagte Papakonstantinou bei einer Pressekonferenz am Montag in Athen. Bis Ende 2013 will Papakonstantinou insgesamt mehr als elf Milliarden Euro Steuern zusätzlich in die Staatskassen des vom Bankrott bedrohten Landes fliessen lassen. Aus diesem Grund soll auch die Steuerfahndung mit rund 3000 zusätzlichen Beamten verstärkt werden. Zudem sollen die Bürger kaum noch Kontakt mit den Steuerbeamten haben. Alles soll künftig elektronisch durchgeführt werden. Damit sollen mögliche Bestechungen abgewenden werden.

Umschuldung oder doch keine Umschuldung?

Am Mittwoch beginnen Experten der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) eine neue intensive Kontrolle der Bücher in Athen. Nur wenn sie alles in Ordnung vorfinden, kann Athen auf die nächste Tranche der Finanzhilfe in Höhe von rund zwölf Milliarden Euro im Juni dieses Jahres hoffen. Die EU und der IWF hatten vor einem Jahr ein Hilfspaket von 110 Milliarden Euro geschnürt, um Athen vor dem Staatsbankrott zu retten. In Finanzkreisen wird immer wieder über eine mögliche Umschuldung des pleitebedrohten Landes spekuliert. Die griechische Regierung schliesst dies aus. (awp/mc/ps)

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