Toulouse – Airbus hat einen Grossauftrag aus China ergattert. Der europäische Flugzeugbauer verkauft 290 Mittelstreckenjets aus der Modellfamilie A320 und zehn Langstreckenjets der A350-Reihe nach China, wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte. Die Vereinbarung wurde am Montag am Rande eines Staatsbesuchs von Chinas Staatschef Xi Jinping in Paris getroffen.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach vor Journalisten von einem «exzellenten Signal». Über den Wert der Bestellung wurde offiziell nichts bekannt. Ein französischer Regierungssprecher sagte aber der Nachrichtenagentur Reuters, die Bestellung sei fast 30 Milliarden Euro wert.
Airbus im Hoch – Boeing in Turbulenzen
Airbus kann damit für seine A320-Familie einen weiteren Erfolg verbuchen, während US-Rivale Boeing nach zwei Flugzeugabstürzen mit einem enormen Imageschaden und dem möglichen Verlust von Aufträgen kämpft. Schon länger war über ein grösseres Airbus-Geschäft mit China spekuliert worden. Bei einem Staatsbesuch in China im Januar 2018 hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angekündigt, das Land beabsichtige den Kauf von 184 Jets aus der A320-Familie. Seitdem drang über den Stand der weiteren Verhandlungen aber kaum etwas an die Öffentlichkeit.
China ist für Airbus ein bedeutsamer Absatzmarkt: Knapp ein Viertel seiner Verkehrsflugzeuge liefert das Unternehmen in das Land aus. Aber auch in der Produktion ist China ein wichtiger Partner. Unter anderem lässt Airbus in Tianjin Flugzeuge der A320-Modellfamilie montieren. (awp/mc/pg)