Halliburton-CEO David Lesar.
Houston – Der US-Ölförderer-Dienstleister Halliburton hat im vierten Quartal dank hoher Nachfrage in seinem Heimatmarkt einen Umsatz- und Gewinnschub verzeichnet. Wie der im texanischen Houston beheimatete Dienstleister für Öl- und Gasförderer am Montag mitteilte, erhöhte sich der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft vor Sonderposten im Vergleich zum Vorjahresquartal von 867 auf 921 Millionen Dollar.
Unterm Strich legte der Gewinn von 605 auf 906 Millionen Dollar zu. Die Differenz entfällt auf eine nicht näher spezifizierte Umweltsache in Höhe von 15 Millionen Dollar. In den USA sind derzeit mehr als 2.000 Ölplattformen aktiv. Allein in den letzten drei Monaten des Jahres erhöhte sich deren Anzahl um ein Fünftel. Der Umsatz stieg um 37 Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar.
Streit mit BP um Ölpest-Kosten
Halliburton geriet vor anderthalb Jahren im Zusammenhang mit der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko in die Schlagzeilen. Die Amerikaner streiten mit dem Ölkonzern BP darüber, wer die milliardenschweren Kosten der Katastrophe an der Ölplattform «Deepwater Horizon» zahlt, die vor anderthalb Jahren weite Teile der Küste am Golf von Mexiko verseucht hatte. Halliburton war für die Zementarbeiten am Bohrloch der explodierten Ölplattform zuständig. Über Monate strömten riesige Mengen Öl ins Meer und verseuchten grosse Teile der US-Küste. BP rechnet damit, dass das Unglück den Konzern am Ende mehr als 40 Milliarden Dollar kosten wird.
BP war der Betreiber der Bohrinsel und hatte Halliburton angeheuert, das Bohrloch am Meeresgrund zu zementieren. Die Briten werfen den Amerikanern vor, dass der damals verwendete Zementmix fehlerhaft gewesen sei und dass Halliburton nach der Explosion belastende Testergebnisse vernichtet habe. (awp/mc/ps)