Handelskonflikt mit den USA belastet Chinas Aussenhandel schwer
Peking – Unter anderem wegen des Handelskonflikts mit den USA hat sich Chinas Aussenhandel im September schwächer entwickelt als erwartet. Die Exporte der zweitgrössten Volkswirtschaft fielen im Vergleich zum September des Vorjahres um 3,2 Prozent auf 218,1 Milliarden Dollar. Die Importe gingen um 8,5 Prozent auf 178,5 Milliarden Dollar zurück. Das teilte die Zollbehörde in Peking mit.
Die schwache Entwicklung des Aussenhandels dürfte sowohl auf Gründe ausserhalb wie innerhalb Chinas zurückgehen. Einerseits belastet der Handelskrieg mit den USA das Geschäft schwer. Wegen der gegenseitig verhängten Strafzölle und der schlechten Stimmung zwischen beiden Staaten sackten Chinas Exporte in die USA im September um 21,9 Prozent ab. Die Importe brachen um 15,2 Prozent ein. Auf der anderen Seite sind die schwachen Einfuhren Chinas ein Spiegelbild der sich abschwächenden Binnennachfrage und einer langsamer wachsenden chinesischen Wirtschaft.
Einigung auf Teilabkommen
In dem seit mehr als einem Jahr andauernden Handelskrieg mit China hatte US-Präsident Donald Trump vergangenen Freitag eine Einigung auf ein Teilabkommen mit China verkündet. Diese «Phase eins» eines umfassenderen Abkommens beinhalte unter anderem die Themen Schutz geistigen Eigentums, Finanzdienstleistungen, Währungsfragen und Agrarprodukte. Die restlichen Streitpunkte sollten dann in einer zweiten und womöglich dritten Phase geklärt werden.
USA verzichten auf Anhebung der Strafzölle
Die USA wollen auf die für Dienstag angekündigte Anhebung von Strafzöllen von 25 auf 30 Prozent für chinesische Importe im Wert von 250 Milliarden US-Dollar verzichten, wie Finanzminister Steven Mnuchin sagte. Über geplante zusätzliche Strafzölle von 15 Prozent auf Konsumgüter im Wert von rund 160 Milliarden US-Dollar Mitte Dezember gebe es noch keine Entscheidung, sagte der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer.
Trump äusserte seine Hoffnung, dass das Teilabkommen in den nächsten drei bis fünf Wochen finalisiert werden könne. Er und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping könnten es womöglich am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) Mitte November in Santiago de Chile unterzeichnen. (awp/mc/pg)