Handelskriege belasten Japans Exporte weiter
Tokio – Die Handelskriege, die weltweite Konjunkturflaute und die Yen-Stärke belasten Japans Exporte weiter. Im August gingen die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahr zum neunten Mal in Folge zurück. Der Rückgang um 8,2 Prozent fiel zudem deutlich höher aus als noch im Juli, wie das japanische Finanzministerium am Mittwoch in Tokio mitteilte.
Stärker als im August sind die Exporte in diesem Jahr nur im Januar gefallen. Experten hatten allerdings mit einem noch höheren Rückgang gerechnet.
Kampf an verschiedenen Fronten
Japans Wirtschaft hat gleich an mehreren Fronten des Handelskriegs zu kämpfen. So sind die beiden Hauptkontrahenten der derzeit tobenden Dispute, China und die USA, die zwei wichtigsten Handelspartner des Landes. Zudem verhandelt Japan selbst mit den Vereinigten Staaten über ein Handelsabkommen – im Fokus dabei sind mögliche Zölle auf japanische Autos, einem der wichtigsten Exportgüter des Landes.
Streit mit Südkorea
US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt angedeutet, dass der Abschluss eines Handelsabkommens zwischen den beiden Ländern bald erfolgt, dabei aber keine Details genannt. Zudem streitet Japan mit Südkorea derzeit über die Bedingungen im Handel untereinander. Beide Länder hatten sich sich zuletzt gegenseitig von einer sogenannten weissen Liste bevorzugter Handelspartner gestrichen und damit die Aus- und Einfuhr von Waren aus den jeweiligen Ländern erschwert.
In Zahlen ausgedrückt wirkten sich die Handelsdispute folgendermassen aus: Die Exporte nach China sanken im August im Vergleich zum Vorjahr um 12,1 Prozent, die in die Vereinigten Staaten um 4,4 Prozent und der Wert der nach Südkorea ausgeführten Waren sank um 9,4 Prozent. Unter den Branchen waren vor allem die Ausrüster der konjunktursensiblen Halbleiterbranche stark betroffen – hier brachen die Ausfuhren um fast ein Viertel ein. (awp/mc/pg)