Harley-Davidson-Chef tritt ab – Ex-Puma-Boss Zeitz übernimmt vorerst
Milwaukee – Der Chef der kriselnden US-Motorrad-Ikone Harley-Davidson, Matt Levatich, nimmt seinen Hut. Als Nachfolger ernannte das Unternehmen am Freitag nach US-Börsenschluss zunächst den früheren Chef des deutschen Sportartikelherstellers Puma, Jochen Zeitz. Zeitz sitzt schon seit 2007 im Aufsichtsrat von Harley-Davidson. Er soll den Spitzenjob aber nur vorübergehend übernehmen, bis eine dauerhafte Lösung gefunden ist.
«Der Verwaltungsrat und das Führungsteam von Harley-Davidson werden bei der Suche nach einem neuen Vorstandschef eng zusammenarbeiten», kündigte Zeitz an. Der 56-jährige deutsche Top-Manager hatte 1993 im Alter von nur 30 Jahren als damals jüngster Vorstandsvorsitzender einer deutschen Aktiengesellschaft den Chefposten bei Puma übernommen und den Adidas -Rivalen in seiner 18-jährigen Amtszeit von einem maroden Unternehmen zu einem Konzern mit Milliardenumsatz aufgebaut.
Rückläufige Geschäfte
Levatich war 1994 zu Harley-Davidson gekommen und im Mai 2015 zum Vorstandschef befördert worden. Seine Amtszeit war von einer tiefen Krise geprägt, die Verkäufe auf dem US-Heimatmarkt sanken 2019 das fünfte Jahr in Folge. Auch international laufen die Geschäfte schon länger nicht mehr rund. Harley-Davidson ächzt unter dem von der US-Regierung angezettelten Handelsstreit mit China und der EU, der zu hohen Einfuhrzöllen auf die Produkte des Herstellers geführt hat. (awp/mc/ps)