Harley-Davidson schwächelt weiter

Matthew Levatich, zurückgetretener Harley-Davidson-CEO.

Milwaukee – Die US-Motorrad-Ikone Harley-Davidson kommt nicht aus der Krise. Im vierten Quartal 2019 ging der Umsatz im Jahresvergleich um 8,5 Prozent auf 874 Millionen Dollar (794 Mio Euro) zurück, wie das traditionsreiche Unternehmen am Dienstag in Milwaukee mitteilte. Harley-Davidson ächzt weiter unter dem von der US-Regierung angezettelten Handelsstreit mit China und der EU, der zu hohen Einfuhrzöllen auf die Produkte des Herstellers geführt hat.

Doch auch auf dem US-Heimatmarkt und in Kanada wurde deutlich weniger verkauft, in den USA sank die Absatzrate auf den tiefsten Stand seit mehreren Jahren. Der Gewinn stieg zwar von 0,5 Millionen auf 13,5 Millionen Dollar, was jedoch vor allem an hohen Kosten im Vorjahr lag. Analysten hatten mit deutlich besseren Zahlen gerechnet. Bei Anlegern kamen die Ergebnisse überhaupt nicht gut an. Die Aktie geriet vorbörslich zunächst mit rund sieben Prozent ins Minus.

«Entscheidendes Jahr»
«Wir betrachten 2020 als entscheidendes Jahr für den Wandel von Harley-Davidson», sagte Vorstandschef Matt Levatich. Das Unternehmen leidet unter einer alternden Kundschaft und Konflikten mit Anhängern von US-Präsident Donald Trump. Dieser hatte Harley-Davidson wegen Produktionsverlagerungen ins Ausland attackiert, was zu Boykottaufrufen führte. Das Unternehmen will jetzt mit E-Motorrädern die Kurve kriegen, die jüngere Käufergruppen ansprechen sollen. (awp/mc/ps)

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