HeidelbergCement schliesst 2010 mit Gewinnsprung

Bernd Scheifele

Bernd Scheifele, CEO HeidelbergCement.

Heidelberg – Der Baustoffkonzern HeidelbergCement bleibt nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr weiter auf Erholungskurs. 2011 peilt die im Dax notierte Gesellschaft weitere Zuwächse bei Umsatz und operativem Ergebnis an. «Der Geschäftsverlauf in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres bestätigt uns in dieser Einschätzung».

Dies schreibt Unternehmenschef Bernd Scheifele in einem Brief an seine Aktionäre am Donnerstag. Zu dem guten Jahresstart dürfte neben einer guten Nachfrage in den Schwellenländern auch das schnelle Ende des Winters in Europa beigetragen haben. Noch vor einem Jahr hatten die Heidelberger unter den Folgen eines strengen Winters in Europa und Nordamerika gelitten. Die Aktie legte in den ersten Handelsminuten leicht zu und kompensierte damit die deutlichen Kursverluste des Vortages etwas.

Asien boomt
Von einem ein anhaltend starken Wachstum geht der Heidelberg-Chef Scheifele in Asien vor allem in China, Indonesien und Indien aus. Auch in Afrika rechnet er mit weiteren deutlichen Zuwächsen. Der Baustoffkonzern betreibt unter anderem in Tansania, Ghana und der Demokratischen Republik Kongo Produktionsanlagen. In den Krisenregionen wie Libyen ist HeidelbergCement nicht tätig. In Nordamerika will das Unternehmen von den staatlichen US-Förderausgaben im Strassenbau weiter profitieren. Vor allem in Deutschland und Skandinavien geht der Konzern wegen der starken Wirtschaft von einer deutlichen Erholung aus.

Verschuldung im Blick
Dennoch warnte Scheifele: «Wir erwarten steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie zunehmende Inflation, insbesondere in den Schwellenländern.» Hinzukommen dürften steigende Personalkosten in reifen Märkten. Deshalb will der unter anderem mit Holcim aus der Schweiz und der französischen Lafarge konkurrierende Konzern weiter auf die Kostenbremse drücken und die höheren Kosten für Energie über Preiserhöhungen weiterreichen. Auch die Nettoverschuldung will der Heidelberg-Chef weiter reduzieren, um vor allem eine bessere Bewertung bei den Ratingagenturen zu erhalten. Unter anderem will sich die Dax-Gesellschaft von Randgeschäften trennen. Zum Jahresende 2010 betrug die Nettoverschuldung 8,1 Milliarden Euro.

Gewinnsprung 2010
Das Jahr 2010 schloss HeidelbergCement mit einem Gewinnsprung. Das Nettoergebnis stieg auf 511 Millionen Euro. Im Krisenjahr 2009 hatten die Heidelberger einen Überschuss in Höhe von 168 Millionen Euro ausgewiesen. Der operative Gewinn vor Abschreibungen (EBITDA) betrug 2,239 Milliarden Euro. Das war ein Plus von 6,5 Prozent zum Vorjahr. Der Umsatz zog um 5,8 Prozent auf 11,76 Milliarden Euro an. Von dem deutlich höheren Gewinn sollen auch die Aktionäre profitieren. Die Dividende will der Konzern daher mit 25 Cent je Anteilsschein mehr als verdoppelt. Ende 2010 zählte das Unternehmen weltweit 53.437 Mitarbeiter. (awp/mc/upd/ps)

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