Henkel-Chef Kasper Rorsted.
Düsseldorf – Der Konsumgüterhersteller Henkel ist dank seines florierenden Klebergeschäfts, neuen Produkten in der Kosmetik und der Nachfrage aus den Schwellenländern mit Zuwächsen ins neue Jahr gestartet. Die gestiegenen Rohstoffkosten bereiten dem Unternehmen zwar Sorgen.
Durch Einsparungen und Preiserhöhungen konnte sie Henkel aber zumindest bei den Klebern mehr als ausgleichen. Für das Gesamtjahr gab sich der Konzern zuversichtlicher als bislang. Händler zeigten sich in einer ersten Einschätzung erfreut über das Abschneiden von Henke. Die Zahlen zum ersten Quartal seien besser als erwartet ausgefallen. Auch die optimistischere Prognose fand Zustimmung. Die im Dax notierten Aktien legten am Mittwoch im frühen Handel um 3,28 Prozent auf 47,880 Euro zu.
Umsatzausblick leicht angehoben
«Wir sind zuversichtlich, dass wir 2011 erneut stärker wachsen als unsere relevanten Märkte und erwarten jetzt ein organisches Umsatzwachstum am oberen Ende der Bandbreite zwischen 3 und 5 Prozent», sagte Henkel-Chef Kasper Rorsted. Bislang sollte der Umsatz innerhalb dieser Spanne wachsen. Für die bereinigte EBIT-Marge erwartet Henkel weiterhin einen Anstieg auf etwa 13 Prozent. Das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie soll um etwa 10 Prozent zulegen. Das wirtschaftliche Umfeld bleibe angesichts des intensiven Wettbewerbs und der steigenden Rohstoffkosten weiter herausfordernd, sagte Rorsted. Im ersten Quartal steigerte Henkel seinen Umsatz um fast neun Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) legte um 1,9 Prozent auf 430 Millionen Euro zu. Bereinigt um Sonderfaktoren stieg es um 12,1 Prozent auf 473 Millionen Euro. Unter dem Strich verbesserte sich der Überschuss nach Anteilen Dritter von 259 Millionen auf 285 Millionen Euro.
Kleber-Sparte wächst zweistellig
Am deutlichsten zulegen konnte das Klebergeschäft, das vom Aufschwung in der Industrie profitiert. Henkel ist der grösste Klebstoffhersteller der Welt und verbuchte in den ersten drei Monaten einen Umsatzzuwachs in der Sparte von 14,1 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Henkel verkauft nicht nur mehr, sondern konnte zudem Preiserhöhungen durchsetzen. So konnte das EBIT um fast ein Drittel auf 244 Millionen Euro zulegen. In der Kosmetik und Körperpflege (Syoss, Schauma, Fa, Diadermine) zahlte es sich aus, dass der Konzern neue Produkte auf den Markt brachte. Die Sparte steigerte ihren Umsatz um 7,7 Prozent auf 821 Millionen Euro, was mehr war als viele Analysten erwartet hatten. Das Ergebnis stieg zweistellig.
Preisdruck bei Waschmitteln
Den Druck der Wettbewerber spürt Henkel vor allem bei Wasch- und Reinigungsmitteln. Mit Marken wie Persil, Pril oder Ata setzte der Konzern zwar 1,07 Milliarden Euro um und damit 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings musste Henkel wegen Konkurrenten wie Unilever (Coral, Viss, Domestos), Reckitt Benckiser (Calgon, Vanish, Sagrotan) oder Procter & Gamble (Ariel, Meister Proper) die Preise senken. Das Ergebnis ging deshalb zurück. (awp/mc/upd/ps)