Stockholm – Die Textilkette Hennes & Mauritz (H&M) kämpft weiterhin gegen die starke Online-Konkurrenz. Im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal kletterte der Umsatz nach vorläufigen Berechnungen um 1,6 Prozent auf 60,5 Milliarden schwedische Kronen (rund 7,4 Mrd Franken), wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.
Die um die Mehrwertsteuer bereinigten Erlöse kletterten von Anfang März bis Ende Mai um 1,2 Prozent – damit blieb das Unternehmen noch hinter den ohnehin bereits niedrigen Erwartungen der Analysten zurück. An der Börse gab die Aktie am Morgen zeitweise um rund 4 Prozent nach.
Schnellere Verzahnung des Online-Angebots mit dem Filialgeschäft
Viele H&M-Kunden haben sich wegen des zunehmenden Online-Angebots aber auch wegen diverser modischer Missgriffe des Konzerns abgewendet. Bereits Ende des vergangenen Jahres hatte H&M wegen der Probleme vor allem im stationären Handel eine langsamere Expansion der Filialen angekündigt. Stattdessen wollen die Schweden ihr eigenes Online-Angebot mit dem Filialgeschäft schneller verzahnen. Die Zahl der Filialen stieg im bisherigen Jahresverlauf kaum. Ende des zweiten Quartal betrieb H&M insgesamt rund 4800 Läden, dies waren nur etwa 60 mehr als zum Abschluss des vergangenen Geschäftsjahres.
In den ersten Monaten dieses Jahres litt die Modebranche in Europa auch unter dem schlechten Wetter, Frühjahrs- und Sommerware liess sich nur schlecht verkaufen. Der Konzern hatte deshalb zum Ende des ersten Quartals auf prallgefüllten Lagern gesessen. Zur Wochenmitte hatte der spanische H&M-Rivale Inditex seine Zahlen bekannt gegeben. Die Zara-Mutter hatte ihren Umsatz zwar weniger stark steigern können als gedacht, aber überraschend viel Gewinn gemacht. (awp/mc/pg)