Hillary Clinton will US-Präsidentin werden

Hillary Clinton will US-Präsidentin werden
US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton.

Rückkehr ins Weisse Haus? Hillary Clinton.

Washington – Nach monatelangen Spekulationen um ihre Zukunft hat die ehemalige US-Aussenministerin Hillary Clinton am Sonntag bekannt gegeben, für die Präsidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu wollen. In einem Video auf ihrer Webseite kündigte Clinton ihre Kandidatur für die Nomination als Präsidentschaftskandidatin der Demokratische Partei an.

Der amtierende US-Präsident Barack Obama selbst hatte sich zuvor davon überzeugt geäussert, dass Clinton eine ausgezeichnete Präsidentin wäre. «Sie war eine beeindruckende Kandidatin 2008. Sie war eine grosse Stütze bei der Präsidentschaftswahl. Sie war eine hervorragende Aussenministerin. Ich bin sicher, sie würde eine grandiose Präsidentin abgeben», sagte Obama am Samstag (Ortszeit) nach Abschluss des Amerika-Gipfels in Panama-Stadt vor Journalisten.

Auch der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier begrüsste die Bewerbung der Ex-First Lady und wünschte ihr viel Erfolg. «Hillary Clinton war Aussenministerin und hat sich nicht nur als verlässliche Partnerin Europas und Freundin Deutschlands profiliert, sondern auch in den Krisen der Welt – von Afghanistan bis Nahost – Fingerspitzengefühl bewiesen», sagte Steinmeier in einem Beitrag für die «Bild»-Zeitung (Montagausgabe).

«One Horse Race» bei Demokraten
Im Gegensatz zu ihrem ersten Versuch muss Clinton diesmal kaum befürchten, dass sie bereits bei der parteiinternen Kandidatenkür gestoppt wird: Bisher ist keine ernsthafte Konkurrenz in den eigenen demokratischen Reihen in Sicht. Vizepräsident Joe Biden denkt zwar über eine Kandidatur nach, aber laut derzeitigen Umfragen hätte er praktisch keine Chance, Clinton auszubooten.

Bei den Republikanern haben bereits die Senatoren Ted Cruz und Rand Paul – beide Lieblinge der Tea-Party-Bewegung – ihre Kandidatur erklärt. An diesem Montag will auch Marco Rubio, Senator aus Florida, in den Ring steigen. Zu den weiteren wahrscheinlichen Bewerbern gehört Exgouverneur Jeb Bush, Sohn und Bruder ehemaliger Präsidenten.

Chancengleichheit als zentraler Wahlkampfpunkt
Experten zufolge muss Hillary Clinton die Wähler zu überzeugen versuchen, dass sie frische politische Ansätze zu bieten hat und bürgernah ist. In einer am vergangenen Freitag veröffentlichten aktualisierten Einführung zu ihrem Buch «Hard Choices» über ihre Zeit als Aussenministerin gab sie einen Hinweis darauf, dass sie Chancengleichheit für alle Amerikaner zu einem zentralen Wahlkampfpunkt machen und dabei ihren Status als frischgebackene Grossmutter nutzen will.

«Ich bin mehr überzeugt denn je, dass unsere Zukunft im 21. Jahrhundert von unserer Fähigkeit abhängt sicherzustellen, dass jedes Kind, geboren in den Bergen der Appalachen oder im Mississippi-Delta oder im Rio-Grande-Tal mit der gleichen Chance auf Erfolg aufwächst wie Charlotte», schrieb Clinton mit Bezug auf ihre kleine Enkeltochter. (awp/mc/ps)

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