H&M schwächelt im Weihnachtsgeschäft

H&M schwächelt im Weihnachtsgeschäft

(Foto: H&M)

Stockholm – Der starke Dollar und der milde Winter haben dem Textilriesen Hennes & Mauritz (H&M) im Weihnachtsgeschäft einen Gewinnrückgang eingebrockt. Auch die Kosten für die Eröffnung neuer Läden belasteten. Unter dem Strich sank das Ergebnis nach Steuern zwischen Oktober und Dezember um 11 Prozent auf 5,5 Milliarden schwedische Kronen (596 Mio Euro), wie H&M am Donnerstag mitteilte.

Auf das Gesamtjahr gerechnet machte H&M zwar durchaus mehr Gewinn – dieser stieg um 5 Prozent auf 20,9 Milliarden Kronen. Dennoch regiert bei den Schweden die Vorsicht: Auch im ersten Quartal des neuen Jahres werde der starke Dollar noch belasten, hiess es. Erst in den Monaten danach dürfte sich dieser Effekt nach und nach abschwächen. Einen konkreten Ausblick für das neue Jahr gab H&M nicht. Die Aktionäre sollen zudem für 2015 nur eine stabile Dividende erhalten. Der Markt reagierte enttäuscht. Die Aktie verlor an der Stockholmer Börse 3,5 Prozent.

Einkauf, Transport und Herstellung verteuert
Durch die Stärke der US-Währung wurden für den schwedischen Konzern Einkauf, Transport sowie die Herstellung der Klamotten teurer. Etwa 80 Prozent seiner Waren bezieht der Konzern aus Asien. Andere Modehersteller wie die Zara-Mutter Inditex haben derzeit einen Vorteil, denn sie lassen viel in Europa produzieren. Ein weiteres Problem, das H&M allerdings mit seinen Konkurrenten teilt, waren die ungünstigen Witterungsverhältnisse. Um die Lager zu räumen, griff auch H&M bei den Preisen zum Rotstift. Kosten fielen darüber hinaus für die Expansion der Modekette an. 413 neue Läden machte der Konzern im vergangenen Jahr auf, mehr als die Hälfte davon im letzten Quartal.

Umsatz im Gesamtjahr um 19 % gesteigert
Dank der Expansion kletterte der Umsatz von Oktober bis Dezember um 14 Prozent auf 48,7 Milliarden Kronen. Im Gesamtjahr stand ein Plus von 19 Prozent auf 180,9 Milliarden Kronen in den Büchern. Grösster Markt für die Schweden ist Deutschland, noch vor den USA oder China. Zu den weltweit inzwischen knapp 4000 Läden in 61 Ländern sollen im laufenden Jahr 425 neue Filialen hinzukommen. Zudem steht der Markteintritt in Neuseeland, Zypern und Puerto Rico auf dem Programm. Auch sein Online-Angebot will H&M auf weitere Länder ausdehnen.

«In unserer Branche ist man einem starken Wettbewerb ausgesetzt», sagte H&M-Chef Karl-Johan Persson. Um die Kunden bei Laune zu halten, müsse man sich immer etwa neues einfallen lassen. So hatte H&M beispielsweise eine eigene Make-Up-Linie auf den Markt gebracht, die 2016 weiter ausgerollt werden soll, und produzierte mehr Kleidung aus Bio-Baumwolle. Das Unternehmen kooperiert zudem immer wieder mit bekannten Designern und macht deren Luxusmode dadurch auch für eine breitere Käuferschicht erschwinglich. Erst im November verkaufte H&M beispielsweise eine limitierte Kollektion des französischen Modehauses Balmain.

16’000 neue Mitarbeitende
Zu H&M gehören neben der gleichnamigen Kernmarke auch noch die Marken Cos, Weekday, Monki, Cheap Monday sowie & Other Stories. Ende 2015 beschäftigte das Unternehmen 148’000 Menschen und damit 16’000 mehr als im Vorjahr. (awp/mc/pg)

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