H&M setzt mehr um als erwartet

H&M setzt mehr um als erwartet
H&M-Store in Barcelona. (Foto: H&M)

Stockholm – Der angeschlagene schwedische Textilhändler Hennes & Mauritz (H&M) hat dank der schwachen schwedischen Krone, aber auch dank Marktanteilsgewinnen und gut laufender Räumungsverkäufe mehr umgesetzt. Im dritten Quartal (bis 31. August) seien die Einnahmen ohne die anfallende Mehrwertsteuer um neun Prozent auf 55,8 Milliarden schwedische Kronen (5,3 Mrd Euro) gestiegen, teilte der Konkurrent des spanischen Konzerns Inditex mit. Damit übertraf H&M die Erwartungen der von Bloomberg befragten Experten.

Angaben zum Gewinn machte der Konzern – wie bei der ersten Mitteilung zur Umsatzentwicklung des vergangenen Quartals – nicht. Den ausführlichen Bericht will H&M am 27. September vorlegen. Die Schweden wiesen allerdings schon mal darauf hin, dass der Aufbau neuer Lieferketten in einigen wichtigen Märkten wie Belgien, Frankreich, Italien und den Vereinigten Staaten die Kosten in die Höhe getrieben habe. Mit den neuen Prozessen will H&M schneller auf Markttrends reagieren können und die Vernetzung zwischen den Filialen und dem Onlineverkauf vorantreiben.

Probleme auf verschiedenen Ebenen
Der Konzern kämpft an mehreren Fronten. Was günstige modische Kleidung angeht, ist H&M längst nicht mehr das Mass aller Dinge. Anbieter wie beispielsweise Primark sind billiger. Auch bei der Umsetzung aktueller Trends sind die Schweden nicht so flott unterwegs wie beispielsweise der spanische Textilriese Inditex, zu dessen Reich die Marken Zara, Massimo Dutti, Bershka und Pull & Bear gehören. Erschwerend hinzu kommt, dass H&M recht spät im Internet gestartet ist und nun aufholen muss.

An der Börse wirkte sich das zuletzt deutlich aus. Die H&M-Aktie hat in den vergangenen Jahren rund zwei Drittel ihres Werts verloren und ist derzeit so billig wie Mitte des vergangenen Jahrzehnts. Der schwedische Konzern ist damit nur noch mit umgerechnet knapp 20 Milliarden Euro bewertet. Zum Vergleich: Der spanische Konzern Inditex, der immer noch zur Hälfte seinem Gründer Amancio Ortega gehört, kommt auf mehr als das Vierfache. (awp/mc/pg)

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