(Foto: Zürich Tourismus)
Zürich – Oslo, Zürich und Tokio sind die teuersten Städte der Welt. Dies geht aus der neusten Ausgabe der UBS-Studie «Preise und Löhne» hervor, die die Lohn-Kaufkraft in 72 Städten rund um den Globus untersucht. Seit 2009 haben der Euro und US-Dollar gegenüber zahlreichen Devisen an Wert verloren, was einzelne grössere Verschiebungen der von UBS berechneten Preis- und Lohnniveaus zur Folge hatte.
Oslo, Zürich und Tokio sind die teuersten Städte der Welt. Dies basiert auf den Preisen für einen einheitlichen Warenkorb aus 122 Güter und Dienstleistungen. Zieht man Mieten hinzu, machen vor allem die Städte New York, Hongkong und Dubai im Preisniveau einen Sprung nach oben. Am günstigsten ist der Lebensunterhalt in den indischen Metropolen Delhi und Mumbai.
Die höchsten Löhne werden in Nordamerika und Westeuropa bezahlt
Die höchsten Bruttolöhne erhalten die Arbeitnehmenden in Zürich, Genf und Kopenhagen. Nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungen wird jedoch Kopenhagen aufgrund höherer Abzüge durch Luxemburg verdrängt. Am unteren Ende des Lohnniveaus befinden sich Delhi und Mumbai, wo nur rund 6 Prozent eines Zürcher Durchschnittlohns bezahlt werden.
9 Minuten für einen Big Mac in Tokio
In Zürich ist der Lohn am meisten Wert. Mit dem Nettostundenlohn können in der grössten Stadt der Schweiz im weltweiten Vergleich am meisten Güter und Dienstleistungen unseres einheitlichen Warenkorbs gekauft werden. Am besten veranschaulichen lässt sich der Wert des Lohnes mit dem Kaufkraftvergleich von weltweit möglichst homogenen Gütern. So kann man sich einen Big Mac in Tokio nach neun Arbeitsminuten leisten, während in Nairobi 81 Minuten nötig sind. Ein iPhone können sich Arbeitnehmende in Zürich nach 22 Arbeitsstunden leisten, in Manila dauert es rund 20 Mal länger.
Kürzeste Arbeitszeiten in Paris, Lyon und Kopenhagen
Mit über 2000 Stunden pro Jahr wird im Durchschnitt in Asien, in Afrika, im Nahen Osten und in Südamerika am längsten gearbeitet. In Westeuropa geniessen die Arbeitnehmenden die kürzesten Arbeitszeiten sowie die höchste Anzahl an bezahlten Urlaubstagen. In Südamerika hingegen zeigt sich ein uneinheitliches Bild. In Mexiko-Stadt werden Arbeitnehmern mit durchschnittlich sechs Tagen pro Jahr die geringsten Ferientage aller untersuchten Städte gewährt, während ihre Kollegen in São Paulo und Rio Janeiro in den Genuss von durchschnittlich 30 Ferientagen kommen.
Regionen im Überblick
Nordamerika
In Nordamerika sind die Preise für den standardisierten Warenkorb im globalen Vergleich mit am teuersten und die Löhne im weltweiten Durchschnitt am höchsten. Im Kaufkraftvergleich liegen alle US-amerikanischen Städte über dem Niveau von Toronto und Montreal, was vor allem durch die im Schnitt rund 20 Prozent tieferen Nettostundenlöhne der kanadischen Städte zu erklären ist. Trotz des im Vergleich zum globalen Durchschnitt höheren Preisniveaus in den USA, sind die Preise von Elektronik- und Haushaltsgeräten in den nordamerikanischen Städten sehr attraktiv. Sie werden in Miami und Los Angeles im weltweiten Vergleich am günstigsten angeboten.
Asien und Pazifik
Nirgends auf der Welt gibt es grössere Unterschiede bei Preisen und Löhnen innerhalb einer Region als in Asien. Zum Beispiel kosten Lebensmittel in Tokio fünf Mal mehr als in Mumbai und die Bruttolöhne sind in Tokio zwölf Mal höher als in Delhi. In der Rangliste der Binnenkaufkraft gemäss Nettostundenlohn ist keine der asiatischen Städte auf den vordersten Plätzen vertreten. Die zweithöchste Binnenkaufkraft im globalen Vergleich weist die australische Metropole Sydney auf. Im Vergleich zu 2009 sind die Preisniveaus in Sydney und Auckland unter anderem aufgrund von Aufwertungen der jeweiligen Währungen gegenüber dem Euro und dem US Dollar deutlich gestiegen. Im Gegenzug haben sich jedoch auch die Lohnniveaus der beiden Städte nach oben verschoben.
Europa
Die Preise für Güter und Dienstleistungen aber auch die Löhne sind in Osteuropa tiefer als in Westeuropa. Im Durchschnitt liegen die Preise in Osteuropa um 36 Prozent unter dem westeuropäischen Niveau. Arbeitnehmende in Westeuropa erhalten durchschnittlich aber gut 3,5 Mal höhere Löhne, was den Unterschied im Preisniveau mehr als kompensiert. Der Vergleich zu 2009 zeigt, dass sich der Euro relativ stark gegenüber den anderen Währungen im west- und osteuropäischen Raum abgewertet hat (ausgenommen des rumänischen Leu). Die Abwertung des Euros zeigt sich auch im westeuropäischen Preisvergleich. Mit Ausnahme von Luxemburg weisen alle westeuropäischen Städte, die den Euro als Währung führen, ein tieferes Preisniveau auf als die westeuropäischen Städte ausserhalb der Währungsunion.
Schweiz
Zürich und Genf sind im Preisniveau mit am teuersten, die Arbeitnehmenden erhalten aber auch die höchsten Löhne. Verglichen mit den ähnlich teuren Städten Oslo und Tokio weisen Zürich und Genf aber eine rund 30 Prozent höhere Kaufkraft auf. (UBS/mc/pg)