Hohe Ölpreise sorgen auch bei BP für Milliardengewinn
London – Der britische Ölkonzern BP will seine Anleger weiter an den ölpreisbedingten Milliardengewinnen teilhaben lassen. Das neue Aktienrückkaufprogramm habe ein Volumen von 3,5 Milliarden US-Dollar, teilte der Konzern am Dienstag bei der Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal in London mit.
Zudem sollen für das zweite Quartal als Zwischendividende mit 6 US-Cent je Aktie 10 Prozent mehr als im Auftaktquartal ausgeschüttet werden. Da hatten die hohen Ölpreise zwar auch schon ordentlich Geld in die Kasse gespült, allerdings gab es unter dem Strich milliardenschwere Verluste durch eine abgeschriebene Beteiligung am russischen Rosneft-Konzern.
Nettoergebnis deutlich über den Erwartungen
Das bereinigte Nettoergebnis von BP verdreifachte sich in den Monaten April bis Juni auf 8,45 Milliarden Dollar (8,25 Mrd Euro) und fiel damit deutlich höher aus, als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Der Konzern bestätigte seine Investitionsprognose.
Die BP-Aktie legte am Dienstagvormittag an der Börse in London über 4 Prozent zu. Damit setzt sie ihren Mitte-Juli begonnenen Erholungsversuch fort, nachdem sie zuvor seit Anfang Juni wegen einer drohenden Extra-Steuer für Energiekonzerne unter Druck gestanden hatte. Und auch andere Werte aus der Branche konnten am Dienstag zulegen: Der Index für Öl und Gas war der stärkste europäische Sektor.
Ölkonzerne verdienen prächtig an hohen Gas- und Ölpreisen
Das starke Ergebnis von BP reiht sich in das Zahlenwerk der Konkurrenz wie ExxonMobil , Totalenergies und Chevron ein. Sie alle verdienten in den vergangenen Monaten prächtig an den hohen Gas- und Ölpreisen, die infolge des russischen Einmarsches in die Ukraine kräftig anzogen.
Die Branche steht in der Kritik. Ihr wird vorgeworfen, dass sie vom Krieg profitiert und gleichzeitig nicht genug in neue Bohrungen investiert. Ausserdem könnte nun auch die Diskussion um eine Extra-Steuer für Energieunternehmen neuen Schwung erhalten. (awp/mc/pg)