Atlanta – Fleissige Heimwerker und Häuslebauer haben der US-Baumarktkette Home Depot ein starkes drittes Quartal beschert. Der Konzern zählte in den zurückliegenden Monaten mehr Kunden, die dazu im Schnitt auch noch mehr Geld ausgaben als im Vorjahr. Der Konzern war aber auch zuletzt Opfer eines Hacker-Angriffs geworden, bei dem unter anderem Kreditkartendaten gestohlen wurden. Dadurch könnten in den kommenden Quartalen Belastungen anfallen, deren Höhe derzeit noch nicht absehbar sei, warnte Home Depot am Dienstag bei der Vorlage von Zahlen. Die Aktie des Baumarktriesen startete in einem nahezu unveränderten Gesamtmarkt mit einem Minus von anderthalb Prozent in den Handel.
In den Geschäftsmonaten August bis Oktober stieg der Umsatz von Home Depot um 5,4 Prozent auf 20,5 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn verbesserte sich um knapp 14 Prozent auf 1,5 Milliarden Dollar. Die Erwartungen der Analysten konnte Home Depot damit übertreffen.
Erholung am US-Immobilienmarkt
Home Depot konnte zuletzt von der Belebung des US-Immobilienmarkts profitieren. Die Häuserpreise steigen und die Verbraucher geben wieder mehr für Bau und Renovierungen aus. Der Umsatz auf vergleichbarer Fläche nahm bei Home Depot im Quartal um 5,2 Prozent zu.
Gute Vorlage für den neuen Chef
Die Zahlen sind eine gute Vorlage für den neuen Chef von Home Depot. Seit Anfang dieses Monats führt Craig Menear offiziell die Geschäfte. Sein Vorgänger Frank Blake beschränkt sich fortan auf den Verwaltungsratsvorsitz. Blake hatte den Konzern durch die schwere Zeit nach dem Platzen der Immobilienblase geführt. Menear kennt das Geschäft aber auch aus dem Effeff. Er arbeitet bereits mehr als drei Jahrzehnte für den Konzern und war zuletzt für das US-Einzelhandelsgeschäft verantwortlich.
Hackerangriff könnte Nachspiel haben
Home Depot hatte vor etwa zwei Monaten eingeräumt, dass Hacker Kundendaten ausspioniert haben. Die finanziellen Folgen des Datenklaus kann der Konzern derzeit nach eigenen Angaben noch nicht beziffern. US-Handelsketten wurden zuletzt häufiger von Hackern heimgesucht. So musste zum Beispiel die Kette Target deswegen deutliche Umsatzeinbussen hinnehmen.
Seine im Sommer angehobene Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern fürs erste. Demnach soll der Gewinn je Aktie um mehr als ein Fünftel zulegen. Allerdings werden auch kräftig eigene Papiere zurückgekauft, was sich im Ergebnis niederschlägt. Bis Ende des Quartals gab Home Depot 5,7 Milliarden Dollar für Rückkäufe aus, weitere 1,3 Milliarden Dollar sollen im vierten Quartal fliessen. Beim Umsatz peilt Home Depot für 2014 weiterhin ein Plus von knapp 5 Prozent an. Am Mittwoch will der Konkurrent Lowe’s seine Geschäftszahlen vorlegen. (awp/mc/pg)