Huawei richtet schwere Vorwürfe gegen US-Regierung
New York – Der chinesische Telekom-Riese Huawei hat schwere Vorwürfe gegen die US-Regierung erhoben. Huawei behauptet, die Justizbehörden seien von der Regierung angewiesen worden, Huawei-Mitarbeiter mit Drohungen und Nötigungen zur Kooperation gegen den Konzern zu bewegen.
Das Justizministerium in Washington wollte sich auf Nachfrage nicht konkret zu den Anschuldigungen äussern. Ein Sprecher betonte jedoch, dass die Untersuchungsmethoden stets im Einklang mit dem Gesetz stünden. Alle Parteien, die im Fokus von Ermittlungen stünden, würden in den USA zudem die gleichen verfassungsmässigen Rechte geniessen.
«Skrupellose Methoden»
Huawei beschuldigte die US-Regierung, in den vergangenen Monaten «jedes zur Verfügung stehende» Mittel genutzt zu haben, um den normalen Geschäftsbetrieb zu stören, heisst es in einer Stellungnahme zur jüngsten Berichterstattung in US-Medien. Dabei sei Washington auch vor «skrupellosen Methoden» nicht zurückgeschreckt.
Angestellte und Partner sollen verhaftet worden sein
So wirft der chinesische Netzwerkausrüster und Smartphonehersteller den USA unter anderem unrechtmässige Durchsuchungen, Festsetzungen und Verhaftungen von Angestellten und Partnern vor. Auch Cyber-Angriffe zur Infiltrierung von IT-Systemen soll es angeblich gegeben haben. Darüber hinaus behauptet Huawei, FBI-Agenten hätten Mitarbeiter bei Hausbesuchen unter Druck gesetzt, um an Informationen zu gelangen.
Huawei ist in den USA wegen angeblicher Ausspähung von Geschäftsgeheimnissen und angeblichen Verstössen gegen Sanktionsrecht angeklagt. Die Regierung von Präsident Donald Trump hatte Huawei zudem im Mai auf eine Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen in den USA strengen Kontrollen unterliegen. Zuletzt hatten US-Medien über neue Ermittlungen berichtet. (awp/mc/pg)