Hugo-Boss-CEO Claus-Dietrich Lahrs.
Metzingen – Beim Modekonzern Hugo Boss hat sich die weitere Erholung der Märkte für Luxusgüter und gehobene Mode in einem deutlichen Umsatz- und Gewinnsprung im ersten Quartal niedergeschlagen. Der Handel in den Hugo Boss eigenen Geschäften florierte und die Grosshändler bestellten auch wieder fleissig Waren des Edelschneiders.
Der Umsatz legte so im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf 539 Millionen Euro zu, wie der vom Finanzinvestor Permira kontrollierte Konzern am Donnerstag mitteilte. Das Ergebnis der betrieblichen Geschäftstätigkeit (EBIT) verbesserte sich um 52 Prozent auf 115,9 Millionen Euro und der Überschuss um 48 Prozent auf 83,5 Millionen Euro. Damit schnitt Hugo Boss besser ab als erwartet. Die im MDax notierte Boss-Vorzugsaktie legte am Vormittag um 2,80 Prozent auf 66,20 Euro zu. Analysten lobten das solide Zahlenwerk. Angesichts des starken Starts in das Geschäftsjahr erscheine die Prognose für das Gesamtjahr sehr konservativ, merkte equinet-Analyst Ingbert Faust an.
Grosshandel erholt sich
Für den deutlichen Anstieg im ersten Quartal war auch ein relativ schwaches erstes Halbjahr 2010 verantwortlich. Nach dem krisenbedingten Einbruch des Konsums im Jahr 2009 dauerte es noch bis Sommer 2010 bis sich die Aufhellung der Lage in den Geschäftszahlen von Hugo Boss niederschlug. Grund dafür ist die relativ lange Vorlaufzeit, die im Grosshandelsgeschäft üblich ist. Im ersten Quartal dieses Jahres legte der Umsatz, den Hugo Boss mit Grosshändlern macht, um währungsbereinigte zehn Prozent zu. Ein noch deutlicheres Plus von 38 Prozent erzielte hingegen der eigene Einzelhandel, den Hugo Boss derzeit stark ausbaut. Bis Ende des Jahres soll die Zahl der eigenen Geschäfte um 70 auf über 600 Filialen weltweit steigen.
Rekordmarke von 2011 im Visier
Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs zeigte sich zufrieden mit dem Jahresauftakt. «Die Ergebnisse des ersten Quartals unterstreichen, dass wir die Dynamik des letzten Jahres mit in das Jahr 2011 genommen haben», sagte er. Lahrs hatte bereits im März angekündigt, in diesem Jahr die Rekordergebnisse aus 2010 zu übertreffen. 2011 soll der Umsatz währungsbereinigt um mindestens 12 Prozent zulegen. Das Ergebnis nach Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) sowie Sondereffekten soll um mindestens 15 Prozent steigen. Antreiben sollen das Wachstum neben den USA Länder wie China, die noch einen grossen Nachholbedarf haben und wo sich eine wachsende Mittelschicht zunehmend auch hochpreisige Kleidung leisten kann. (awp/mc/ps)