Brent-Öl aus der Nordsee kostet beinahe 112 Dollar je Fass.
Singapur – Das aktuelle hohe Ölpreis-Niveau bedroht nach Ansicht der Internationalen Energie-Agentur die Entwicklung der Weltwirtschaft. «Ich befürchte, dass die derzeitigen Preise ein bedeutendes Risiko für die Erholung der globalen Ökonomie darstellen», sagte IEA-Chefökonom Fatih Birol am Dienstag auf einer Konferenz in Singapur.
Er sei sehr besorgt, dass sich die Entwicklung aus dem Jahr 2008 wiederholen könnte: Im Sommer 2008, vor dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise, war der Preis für ein Barrel Öl auf 147 Dollar geschnellt, was den privaten Verbrauch gedrosselt und das Vertrauen der Investoren geschwächt hatte. Dem IEA-Chefökonom zufolge lag der durchschnittliche Ölpreis des Jahres 2008 bei 90 Dollar – in diesem Jahr sind es bislang 110 Dollar.
Ölpreise in «Gefahrenzone»
Blieben die Preise auf diesem Level, könnten sie die Erholung der Weltwirtschaft «entgleisen lassen», formulierte Birol. Die Ölpreise erreichten derzeit eine «Gefahrenzone» und forcierten Inflationsrisiken. Die IEA ist ein zwischenstaatlicher Arm der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), ihr Sitz ist in Paris.
Brent aktuell bei knapp 112 Dollar
Am Dienstag stiegen die Ölpreise erneut: Im asiatischen Handel verteuerte sich ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August um 15 Cent auf knapp 112 Dollar. Der Preis für ein Fass Rohöl der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 63 Cent auf gut 94 Dollar. (awp/mc/ps)