Schlechte Kunde für Wirtschaftsminister Philipp Rösler. (Foto: BMWi)
Kiel – Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) sieht die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland zunehmend negativ und hat seine Prognose für 2013 kräftig nach unten korrigiert. In seiner am Dienstag verbreiteten Konjunkturanalyse sagt das IfW für das kommende Jahr nun ein Wachstum von lediglich 0,3 Prozent voraus. Das ist sogar noch etwas weniger als die pessimistische Prognose der Deutschen Bundesbank, die 0,4 Prozent erwartet. Im September hatte das IfW noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 1,1 Prozent für 2013 gerechnet.
Grund für die Entwicklung sei das schwache aussenwirtschaftliche Umfeld und die Unsicherheit über die Wirtschaftspolitik zur Bewältigung der Euro-Schuldenkrise, hiess es.
Rückläufige Auslastung in den Betrieben
Für 2014 erwartet das IfW 1,5 Prozent Wirtschaftswachstum. Auch dieser Wert liege unter den bisherigen Erwartungen. Die Binnenwirtschaft werde zwar zunehmend die Produktion ankurbeln, diese Impulse seien im kommenden Jahr aber noch zu schwach, um die rückläufige Auslastung in den Betrieben aufzuhalten. Daher erwartet das Weltwirtschaftsinstitut erst von 2014 an grössere Investitionen. Vorausgesetzt, das Vertrauen der Wirtschaft werde nicht durch eine Zuspitzung der Euro-Schuldenkrise erneut erschüttert.
Kein weiterer Beschäftigungsaufschwung
Der Beschäftigungsaufschwung ist nach Ansicht des IfW vorbei. Im Prognosezeitraum erwartet das Institut eine nahezu unveränderte Zahl an Erwerbstätigen. Angesichts des schwachen gesamtwirtschaftlichen Wachstums sei dies ein stabilisierender Faktor für die Konjunktur. (awp/mc/pg)