Istanbul – Gegen den festgenommenen Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu wird auch wegen Terrorvorwürfen ermittelt. Dem Oppositionspolitiker werde Unterstützung der verbotenen kurdische Arbeiterpartei PKK vorgeworfen, schrieb die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Hintergrund sei eine Kooperation zwischen seiner sozialdemokratischen CHP und der prokurdischen Partei DEM bei den Kommunalwahlen. Dabei hatten beide Parteien zusammengearbeitet, um in Gemeinden die Mehrheit zu gewinnen. Die türkische Regierung sieht die DEM als politischen Arm der PKK. Die Partei streitet das vehement ab.
Imamoglu wurde Anadolu zufolge am Morgen zusammen mit Dutzenden weiteren Menschen festgenommen. Er gilt als aussichtsreichster Herausforderer des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und sollte am Sonntag von seiner Partei als Präsidentschaftskandidat aufgestellt werden.
Er äusserte sich auch in einem Video auf X zu seiner Verhaftung. «Wir stehen einer grossen Tyrannei gegenüber, aber ich möchte, dass Sie wissen, dass ich mich nicht entmutigen lasse», so der CHP-Politiker.
In der Türkei wurden schon oft Bürgermeister, gegen die Terrorermittlungen laufen, durch regierungsnahe Zwangsverwalter ersetzt. (awp/mc/pg)