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London – Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich im Juli weniger eingetrübt als erwartet. Im Vormonat Juni war das Stimmungsbarometer noch auf den höchsten Stand seit April 2014 gestiegen. Der Einkaufsmanagerindex, eine Unternehmensumfrage, sank im Juli um 0,1 Punkte auf 52,4 Zähler, wie das Forschungsinstitut Markit am Montag in London nach endgültigen Daten mitteilte. In einer ersten Schätzung waren noch 52,2 Punkte ermittelt worden. Die Zeichen stehen trotz der leichten Eintrübung mit einem Wert über der Marke von 50 weiter auf Wachstum.
In Griechenland brach die Stimmung in der Industrie ein. Hier fiel der Juli-Wert von 49,6 im Vormonat auf nur noch 30,2 Punkten. Dies war laut Markit der niedrigste Wert in Griechenland seit Umfragebeginn im Mai 1999.
Unter den grössten Eurozonen-Staaten ist die Stimmung in Frankreich besonders schwach, wo die Zeichen mit 0,4 Punkten unter der 50-Punkte-Marke sogar auf Schrumpfung standen. Dies kam jedoch nicht überraschend, sondern war in der ersten Schätzung bereits berichtet und von Ökonomen so erwartet worden. Deutschland dagegen überraschte positiv und landete mit 51,8 Punkten um 0,3 Punkte über der ersten Schätzung.
Positive Überraschung aus Italien
In Südeuropa kam eine positive Überraschung aus Italien. Hier stieg der Indikator von 54,1 Punkten im Vormonat auf 55,3 Punkte. Ökonomen nur mit einem Wert von 53,9 gerechnet. Spanien dagegen überraschte negativ. Hier fiel der Wert von 54,5 Punkten auf 53,6 Punkte. Erwartet wurden aber 54,3 Punkte.
«Trotz der anhaltend guten Entwicklung wuchs die Eurozone im Juli erneut nur in moderatem Tempo, was auf eine Produktionssteigerungsrate von rund zwei Prozent auf Jahresbasis hindeutet», sagte Chris Williamson, Chefökonom bei Markit. Nach dem Überwinden der letzten Hürde in der griechischen Schuldenkrise werde die Dynamik der Konjunktur in der Eurozone aber voraussichtlich wieder zunehmen. (awp/mc/ps)