Luxemburg – Die Teuerung im Währungsraum hat sich zur Überraschung von Analysten nicht abgeschwächt. Nach Zahlen des europäischen Statistikamts Eurostat vom Freitag lagen die Verbraucherpreise im Februar 0,8 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Dies entspricht der Inflationsrate im Vormonat. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 0,7 Prozent gerechnet, einige Beobachter sogar mit einer Rate von 0,6 Prozent.
Die Preisdaten dürften ein Schuss vor den Bug derjenigen sein, die auf eine abermalige Lockerung der Geldpolitik im Euroraum spekulieren. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird am kommenden Donnerstag ihre monatlichen Entscheidungen unter anderem zu den Leitzinsen bekannt geben. Wegen des ungewöhnlich schwachen Preisauftriebs, der deutlich vom Ziel der EZB bei knapp zwei Prozent entfernt ist, wurde an den Märkten bis zuletzt auf eine zusätzliche Zinssenkung gesetzt.
Rückläufige Energiepreise
Wie aus den Daten von Eurostat hervorgeht, waren vor allem deutlich rückläufige Energiepreise und ein schwächerer Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak für die jüngste Entwicklung verantwortlich. Industriegüter und Dienstleistungen verteuerten sich indes etwas stärker als im Januar. Die Kernrate ohne schwankungsanfällige Komponenten wie Energie stieg von 0,8 auf 1,0 Prozent. Sie entfernte sich damit spürbar von ihrem im Dezember erreichten Rekordtief von 0,7 Prozent.
Spekulationen auf eine abermalige Lockerung der Geldpolitik im Euroraum haben am Freitag einen spürbaren Dämpfer erfahren. Entgegen den Erwartungen zahlreicher Bankvolkswirte blieb die Inflation im Währungsraum stabil. Nach Zahlen des europäischen Statistikamts Eurostat lagen die Verbraucherpreise im Februar wie auch im Vormonat 0,8 Prozent über dem Niveau des jeweiligen Vorjahresmonats. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 0,7 Prozent gerechnet, einige Beobachter waren sogar von einer Rate von 0,6 Prozent ausgegangen.
Starke Reaktionen an den Finanzmärkten
An den Finanzmärkten riefen die Zahlen starke Reaktionen hervor. Der Euro legte auf breiter Front zu. Zum amerikanischen Dollar stieg die Gemeinschaftswährung um einen Cent auf bis zu 1,3812 Dollar. Auch zum britischen Pfund und zum japanischen Yen waren die Gewinne ausgeprägt. Deutsche Anleihen gerieten indes sichtlich unter Druck, entsprechend erhöhte sich ihre Rendite um vier Basispunkte auf 1,61 Prozent. Auch Staatsanleihen anderer Euroländer liessen Federn. (awp/mc/cs)