Wiesbaden – In Deutschland hat sich die Inflation im März stärker als erwartet abgeschwächt. Die Verbraucherpreise legten im Jahresvergleich um 1,6 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten einen Rückgang der Teuerung zwar erwartet, waren aber von einer höheren Inflationsrate von 1,8 Prozent ausgegangen. Im Februar war die Inflation wegen eines starken Anstiegs der Energiepreise bis auf 2,2 Prozent gestiegen und hatte damit den höchsten Stand seit August 2012 erreicht.
Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im März um 0,2 Prozent. Hier hatten Experten einen Zuwachs um 0,4 Prozent erwartet, nachdem die Preise im Februar um 0,6 Prozent im Monatsvergleich gestiegen waren.
Weniger Handlungsdruck für EZB
Bei dem für europäische Vergleichszwecke harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) meldete das Bundesamt für März einen Anstieg um 1,5 Prozent im Jahresvergleich sowie um 0,1 Prozent im Monatsvergleich. Auch hier gingen die Werte im Vergleich zum Februar deutlich zurück.
Mit dem Rückgang der Inflation dürfte der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) nachlassen, die extrem lockere Geldpolitik ein Stück weit zu straffen. Die EZB sieht Geldwertstabilität bei einer Inflationsrate von knapp zwei Prozent als gewährleistet an. (awp/mc/ps)