Inflation in Eurozone sinkt – Kernrate auf tiefstem Stand seit 2017
Luxemburg – Die Inflation im Euroraum hat sich trotz einer ultralockeren Geldpolitik im April abgeschwächt. Die Verbraucherpreise legten nur noch um 1,2 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat zu, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg laut einer zweiten Schätzung mitteilte. Im März hatte die Jahresinflationsrate noch bei 1,3 Prozent gelegen. Mit den Zahlen wurde eine erste Schätzung wie von Volkswirten erwartet bestätigt.
Noch deutlicher ging die Inflation zurück, wenn schwankungsanfällige Komponenten wie Energie, Lebens- und Genussmittel ausgeklammert werden. Die sogenannte Kerninflationsrate fiel von 1,0 Prozent im März auf 0,7 Prozent im April. Das ist der niedrigste Wert seit März 2017. Auch hier wurde die erste Schätzung bestätigt.
Inflation entfernt sich weiter von EZB-Ziel
Die Kerninflation wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) stark beachtet. Sie begründet auch mit dieser ihre ultralockere Geldpolitik. Insgesamt hat sich die Inflation im April weiter vom Inflationsziel der Notenbank entfernt. Sie strebt auf mittlere Sicht eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an.
Im Vergleicht zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im April um 0,3 Prozent. Volkswirte hatte dies erwartet. Die Kernverbraucherpreise legten im Monatsvergleich um 0,2 Prozent zu.
Die niedrigsten jährlichen Raten wurden in Zypern (-0,3 Prozent), Irland (-0,1 Prozent) und Portugal (+0,3 Prozent) gemessen. Die höchsten Raten wurden in der Slowakei (+3,0 Prozent) und Estland (+2,9 Prozent) verzeichnet. In Deutschland ging die Jahresrate von 1,5 Prozent im März auf 1,4 Prozent im April zurück. (awp/mc/ps)