Intel will Standard bei kleinen vernetzten Geräten setzen
Mike Bell, General Manager New Devices Group bei Intel.
Las Vegas – Der Chip-Riese Intel will den Ton im entstehenden Internet der Dinge angeben. «Wir wollen den Standard bei kleinen vernetzten Geräten setzen», sagte der zuständige Intel-Manager Mike Bell der Nachrichtenagentur dpa auf der Elektronik-Messe CES in Las Vegas am Mittwoch.
Der Halbleiter-Konzern entwickelte den Mikro-Computer «Edison», der die Grösse einer SD-Speicherkarte hat. Nach dem Baukasten-Prinzip sollen junge Unternehmen so die Möglichkeit bekommen, binnen weniger Wochen ihre Ideen für vernetzte Technik umzusetzen. Man habe extra die Form einer SD-Karte gewählt, weil es dafür standardisierte Einsteck-Module gebe, sagte Bell.
Als Beispiel für die Umsetzung der Technologie nennt Intel ein Gerät, das den Eltern meldet, wenn ihr Baby aufwacht. Zusätzlich könne man damit aber auch einen Fläschchen-Wärmer entwickeln, der dann automatisch anspringe, erläuterte Bell. «Die Grenzen werden vor allem von der Fantasie gesetzt.» So entwickelte ein Intel-Team beim Experimentieren mit der Technologie ein Futterhaus, das sich meldet, wenn das Vogelfutter nachgefüllt werden muss.
ARM hat bei Chips für mobile Geräte Nase vorn
Bell führte zuvor die Intel-Sparte, die Chips für Smartphones und Tablets entwickelt. Er hatte dort wenig Glück: In diesen Mobil-Geräten dominieren nach wie vor Prozessoren auf Basis von Technologie des Intel-Konkurrenten ARM . «Es war sehr unbefriedigend», räumte Bell ein. Die Erfahrungen aus der Entwicklung möglichst sparsamer und effizienter Chips kämen jetzt aber bei Prozessoren für das Internet der Dinge zugute. «Wir haben das Zeug dazu, die Entwicklung in diesem Bereich anzuführen.»
Intel nennt bisher keine Preise für «Edison». Man wolle die Technik aber möglichst schnell und günstig anbieten, weil sich der Markt so explosiv entwickele, betonte Bell. Ein Hindernis sei das Fehlen einheitlicher Standards für den Datenaustausch zwischen verschiedenen Geräten. «Jeder Anbieter versucht, seine Insellösungen im Markt zu etablieren.» Die Industrie zeichne zwar ein Bild vom vernetzten Haushalt, in dem die Geräte miteinander kommunizieren können – allerdings funktioniere das in der Realität bei Technik unterschiedlicher Anbieter meist nicht. (awp/mc/ps)