Drew Houston, Gründer und CEO Dropbox.
New York – Der Online-Speicherdienst Dropbox hat sich laut US-Medienberichten frisches Geld von Investoren zu einer Firmenbewertung von zehn Milliarden Dollar besorgt. In der Finanzierungsrunde seien 250 Millionen Dollar geflossen, schrieb das «Wall Street Journal» am späten Freitagabend. Demnach müssten sich die Geldgeber einen Anteil von 2,5 Prozent an Dropbox gesichert haben. Ein grosser Teil davon komme vom Finanzinvestor Blackrock, hiess es unter Berufung auf informierte Personen. Nach Informationen des Technologie-Blogs «Recode» könnte die Finanzierungsrunde auch auf 400 Millionen Dollar bei gleicher Gesamtbewertung anschwellen.
Dropbox bietet die Möglichkeit, Dateien online zu speichern und von verschiedenen Geräten abzurufen. Die Firma verdient ihr Geld mit Gebühren für zusätzlichen Speicherplatz. Nach jüngstem Stand hat Dropbox rund 200 Millionen Nutzer und vier Millionen Firmenkunden.
Stärkere Ausrichtjng auf Unternehmen
Zuletzt richtete Dropbox den Dienst stärker auf Unternehmen aus. Nach Informationen des «Wall Street Journal» machte der Anbieter im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 200 Millionen Dollar – nach 116 Millionen Dollar 2012 und 46 Millionen Dollar im Jahr davor. Die Firma veröffentlichte bisher keine Hinweise auf Geschäftszahlen.
Mit der neuen Runde hätte Dropbox insgesamt mehr als 500 Millionen Dollar bei Investoren eingenommen und wäre damit eines der Start-ups mit dem dicksten Geldpolster. Die Investoren spekulieren dabei meist darauf, ihre Anteile bei einem Börsengang mit Gewinn loszuschlagen – was allerdings nicht immer gelingt. Berühmt ist etwa der Fall des Foto-Dienstes Color, das 40 Millionen Dollar Startkapital einsammelte und am Ende am fehlenden Interesse der Nutzer scheiterte.
Risikoinvestoren suchen neue Unternehmen
Aber nachdem die lange erwarteten grossen Börsengänge etwa von Facebook und Twitter über die Bühne gegangen sind, suchen die Risikoinvestoren nach neuen Unternehmen. Eine Milliarden-Bewertung ist dabei nichts Ungewöhnliches. So soll der Fotodienst Snapchat, bei dem Fotos nach Ansicht verschwinden, jüngst ein Kaufangebot von Facebook im Wert von drei Milliarden Dollar ausgeschlagen haben. (awp/mc/ps)