Teheran – Angesichts verschärfter US-Sanktionen hat der Iran mit einer Blockade der Öllieferungen im Persischen Golf gedroht. Sollte die «Feindseligkeit» zunehmen, könnte die Seestrasse von Hormus geschlossen werden, sagte der iranische Generalstabschef Mohammed Bagheri nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Isna.
«Wenn unser Öl nicht durch die Strasse transportiert wird, wird das Öl anderer Länder die Strasse sicher auch nicht durchqueren», sagte Bagheri. Die strategische Meerenge ist eine zentrale Schifffahrtsroute für internationale Öltransporte.
Iran bringt Ausstieg aus Atomabkommen ins Spiel
Der iranische Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif brachte am Sonntag zudem einen Austritt des Iran aus dem Atomabkommen ins Gespräch. Der Iran habe «viele Optionen», um auf die US-Sanktionen zu reagieren, sagte Sarif Medienberichten zufolge. Der Austritt sei eine davon.
Das Atomabkommen war im Juni 2015 nach jahrelangen Verhandlungen zwischen dem Iran und der Gruppe der fünf Uno-Vetomächte und Deutschland geschlossen worden. Es soll sicherstellen, dass der Iran nicht die Fähigkeiten zum Bau einer Atombombe erlangt.
US-Präsident Donald Trump kündigte das Abkommen im Mai 2018 einseitig auf. Er betrachtet die Vereinbarung als unzulänglich. Seitdem haben die USA die Sanktionen gegen den Iran sukzessive verschärft.
Washington dreht Teheran den Ölhahn zu
Am Montag teilte das Weisse Haus mit, noch härter als bislang gegen das iranische Ölgeschäft vorgehen zu wollen. Ausnahmeregelungen, die einigen Ländern wie Indien, China und der Türkei bislang weiterhin den Import iranischen Öls erlaubten, sollen Anfang Mai beendet werden. (awp/mc/ps)