Iran droht mit Öl-Blockade im Persischen Golf

Öl-Tanker

Teheran – Der Iran hat mit einer Blockade von Öltransporten im Persischen Golf gedroht, falls die wegen des Atomstreits verhängten Sanktionen gegen das Land ausgeweitet werden sollten. «Wenn sie (der Westen) Sanktionen gegen iranisches Öl verhängen, wird kein Tropfen Öl mehr durch die Strasse von Hormus gelassen», sagte Vizepräsident Mohammed Reza Rahimi nach Berichten staatlicher Medien.

Man habe kein Interesse an Animositäten und Feindschaft. «Aber der Westen wird mit seinen Intrigen nicht aufhören», fügte er hinzu. Deshalb sei eine harte Antwort nötig. Noch in der vergangenen Woche hatte das iranische Aussenministerium bestritten, eine Blockade der Strasse von Hormus gegenwärtig in Betracht zu ziehen. Sollte es in der Region jedoch zu «kriegsähnlichen Zuständen kommen, wird alles kriegsähnlich werden», warnte Aussenamtssprecher Ramin Mehmanparast am vergangenen Mittwoch.

USA vermutet heimlichen Bau von Atomwaffen
Der Westen verdächtigt die iranische Regierung, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms heimlich am Bau von Atomwaffen zu arbeiten. Israel und die USA haben deshalb auch Militärschläge gegen iranische Atomanlagen nicht ausgeschlossen.

Sanktionen nach IAEA-Bericht ausgeweitet
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hatte in ihrem jüngsten Bericht Hinweise auf ein solches militärisches Atomprogramm dokumentiert. Daraufhin hatten die USA und die Europäische Union ihre Sanktionen gegen den Iran bereits verschärft. Die EU plant darüber hinaus weitere Strafmassnahmen. Seit längerem ist auch ein Öleinfuhrverbot im Gespräch.

Die Strasse von Hormus ist eine Meerenge am Ausgang des Persischen Golfs zwischen der arabischen Halbinsel und dem Iran. Durch das etwa 50 Kilometer breite und über 200 Kilometer lange Nadelöhr transportieren Tanker einen beträchtlichen Teil des weltweit benötigten Rohöls. Am Wochenende hatten iranische Streitkräfte ein grossangelegtes Manöver in dem Seegebiet begonnen. (awp/mc/pg)

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