«Frecciarossa»-Hochgeschwindigkeitszug der italienischen Staatsbahn im Zentralbahnhof Mailand. (Foto: Ferrovie dello Stato Italiane)
Rom – Zum Abbau der hohen Staatsschulden will Italien nach der Post nun auch die Staatsbahn an die Börse bringen. Das Kabinett habe mit der Zustimmung zu einem entsprechenden Erlass die Weichen dafür gestellt, sagte Verkehrsminister Graziano Delrio am Montag.
Mit der Teilprivatisierung solle unter anderem die Effizienz des Bahnsystems verbessert werden. «In unserem Land gibt es immer noch einen zu grossen Abstand zwischen den Hochgeschwindigkeitsdiensten einerseits sowie den regionalen und Pendlerdiensten der Bahn anderseits», sagte Delrio
Aktienmehrheit bleibt beim Staat
Bis zu 40% der Anteile sollen an Investoren verkauft werden. Die Mehrheit bleibe damit aber in Staatsbesitz. Auf Italien lastet ein Schuldenberg von rund zwei Billionen Euro, der zweitgrösste in der Europäischen Union nach Griechenland. Die EU-Kommission hatte die Regierung deswegen aufgefordert, Privatisierungen voranzutreiben.
Der Börsengang der Post im Oktober hatte knapp 3,4 Milliarden Euro in die Staatskasse gespült. Es war die grösste Privatisierung in Italien seit einem Jahrzehnt. Im ersten Halbjahr 2016 will die Regierung auch die Flugsicherung Enav an die Börse bringen. (awp/mc/ps)