IWF hebt Prognose für Deutschland an

IWF hebt Prognose für Deutschland an

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler.

Berlin – Nach dem starken Zuwachs der deutschen Wirtschaft im ersten Quartal hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognose erneut angehoben. Nach Einschätzung des IWF könnte die Wirtschaft in Deutschland auch in diesem Jahr um mehr als drei Prozent zulegen.

Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag in Berlin unter Berufung auf den aktuellen Länderbericht des IWF mit. Der Fonds hatte erst vor einem Monat seine Prognose für Deutschland um 0,3 Punkte auf 2,5 Prozent in diesem Jahr angehoben. In den ersten drei Monaten war die deutsche Wirtschaft vor allem dank der enormen privaten Nachfrage und hoher Investitionen im Vergleich zum Schlussquartal 2010 um 1,5 Prozent gewachsen.

Finanzexperten eher skeptisch
Einige Finanzexperten beurteilen die Aussichten für die deutsche Wirtschaft in den kommenden Monaten skeptischer – auch wegen der Schuldenkrise im Euroraum. Die ZEW-Konjunkturwartungen sanken im Mai um 4,5 Punkte auf 3,1 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim mitteilte. Es war der dritte Rückgang in Folge. Der Index liegt damit weit unter dem historischen Mittelwert von 26,5 Punkten. Aus dem Rückgang der Konjunkturerwartungen dürfe aber nicht auf ein baldiges Ende des Aufschwungs geschlossen werden, erklärten Volkswirte der Commerzbank . Sie erwarten im Gesamtjahr einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes in Deutschland um 3,4 Prozent.

Risiko Schuldenkrise
«Deutschland hat die Folgen des Wirtschaftseinbruchs unerwartet schnell wettgemacht. Diese erfreuliche Dynamik wird sich indes nicht ungebremst fortsetzen», erklärte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. Hinzu kämen Risiken wie die Schuldenkrise im Euroraum. Auch durchwachsene Konjunktursignale aus den USA und ein schwächerer Ausblick für China dürften die Erwartungen eher gedämpft haben. Die aktuelle Lage beurteilten Analysten und institutionelle Anleger dagegen so gut wie nie zuvor. Der Indikator stieg auf 91,5 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Beginn der Umfrage 1991. Ähnlich war das Bild für den Euro-Raum: Die Konjunkturerwartungen sanken um 6,1 auf nun 13,6 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage verbessert sich dagegen um 8,0 Punkte auf 13,6 Punkte. (awp/mc/ps)

Bundeswirtschaftsministerium Deutschland

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