Japans Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda.
Tokio – Der Verfall der Ölpreise macht es für die japanische Notenbank immer schwieriger, ihre Inflationsziele zu erreichen. Die Preise ohne Berücksichtigung von frischen Lebensmitteln seien im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 Prozent gestiegen, teilte die Regierung am Freitag mit. Im Januar hatte die Rate noch bei 2,2 Prozent gelegen. Im Monatsvergleich gingen die Preise mit einem Wert von minus 0,1 Prozent zum vierten Mal in Folge zurück.
Nach einer Schätzung der japanischen Zentralbank lag die Inflationsrate im Februar ohne die Auswirkungen der Anhebung der Konsumsteuer im vergangenen April bei Null. Ursprünglich wollte die Notenbank in diesem Frühjahr ihr Ziel erreichen, die Teuerung bei 2,0 Prozent zu verankern. Dieses Ziel hat sie bereits ins kommende Jahr verschoben.
«Reflationierungs-Bemühungen gescheitert»
«Wie man es auch dreht und wendet, die Reflationierungs-Bemühungen der Bank of Japan sind gescheitert,» kommentierten Experten der Commerzbank die Preisdaten. Der starke Anstieg der Lebensmittelpreise beschönige die Inflationsentwicklung, und auch der Einfluss der niedrigeren Ölpreise sei viel weniger ausgeprägt als in anderen Volkswirtschaften. Die Geldhüter hätten auch kaum noch Spielraum zur Belebung der Inflation, weil eine erneute Runde quantitativer Lockerung kaum mehr Wirkung zeigen dürfte. Es gebe auch kaum noch Wertpapiere, die die Notenbank kaufen könne. (awp/mc/ps)