Tokio – Japan lässt erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder ausländische Touristen ins Land – allerdings nur unter strengen Bedingungen. Von Freitag an dürfen zunächst ausschliesslich geführte Reisegruppen einreisen. Zum Schutz gegen eine Corona-Erkrankung müssen die ausländischen Besucher Maske tragen, eine zusätzliche Krankenversicherung abschliessen und von Ein- bis Abreise von einem Reiseleiter begleitet werden. Das sehen Richtlinien vor, die das Tourismusministerium am Dienstag veröffentlichte.
Zunächst wird die Einreise für Touristen aus 98 Ländern wieder erlaubt – darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz. Vor Beginn der Reise müssen sie einen PCR-Test machen. Reisebüros müssen sicherstellen, dass die Touristen dem Tragen von Masken zustimmen und eine Versicherung abschliessen, die Covid-bedingte medizinische Kosten abdeckt. Die Besucher müssen ferner zustimmen, geschlossene Räume und überfüllte Orte zu vermeiden und Abstand zu halten.
Die 16-seitigen Richtlinien verlangen von den Agenturen zudem, dass die Reisebegleiter genaue Aufzeichnungen über die festgelegte Route führen und über die Kontakte der Teilnehmer. Wer sich nicht an die Auflagen hält, dem droht ein Ende der Gruppenreise. Die Richtlinien basieren auf den Erfahrungen von Test-Touren mit Teilnehmern aus den USA, Thailand, Singapur und Australien. So hatte es bei einer vierköpfigen Gruppe aus Thailand einen Corona-Fall gegeben, woraufhin die Tour abgebrochen wurde.
Ministerpräsident Fumio Kishida will mit dem schrittweisen Neustart vermeiden, dass es vor im Juli anstehenden Wahlen zum Oberhaus des Parlaments zu einem Einreise-Ansturm mit vielen Corona-Fällen kommt. Eine Öffnung für Individualtouristen wird erst danach erwartet. Für Japan ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig. 2020 rechnete man eigentlich mit bis zu 40 Millionen ausländischen Besuchern. Wegen der Pandemie schloss Japan im April 2020 seine Grenzen für ausländische Touristen jedoch komplett. Nach Kritik an seiner Abschottungspolitik erhöhte Japan diesen Monat die Obergrenze für Einreisen auf täglich 20’000. Das umfasst aber alle Personengruppen. (awp/mc/ps)