Yoshihiko Noda, japanischer Ministerpräsident.
Tokio – Japans Kabinett hat zum dritten Mal einen milliardenschweren Nachtragshaushalt für Hilfsmassnahmen nach der schweren Tsunami-und Atomkatastrophe geschnürt. Das Kabinett von Ministerpräsident Yoshihiko Noda einigte sich am Freitag auf einen Etatentwurf über 12,1 Billionen Yen (rund 114,6 Milliarden Euro).
Der Sonderetat ist der höchste bisher: Im April und Juli verabschiedete das Kabinett Nachtragshaushalte in Höhe von 4,02 Billionen Yen und von zwei Billionen Yen. Mit dem Geld sollen die örtlichen Behörden in den Krisenregionen mit Wiederaufbauarbeiten unterstützt werden – etwa, um Strassen zu bauen und betroffene Einwohner umzusiedeln. Ausserdem soll damit kleinen Firmen, Farmern und Fischern unter die Arme gegriffen werden, hiess es. Der neue Etatentwurf soll dem Parlament noch diesen Monat vorgelegt werden, damit er Mitte November verabschiedet werden kann.
Erdbeben und Jahrhundert-Tsunami
Am 11. März waren die Präfektur Fukushima und angrenzende Provinzen im Nordosten Japans von einem Erdbeben der Stärke 9,0 und einem Jahrhundert-Tsunami heimgesucht worden. Mehr als 15’000 Menschen starben. Im Reaktorgebäude eins des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi kam es nach dem Beben durch eine Wasserstoffexplosion zu weiteren Schäden, seitdem tritt radioaktives Material aus. (awp/mc/ps)