Tokio – Lichtblick aus Japans Wirtschaft: In der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt ist die Industrieproduktion im April so stark wie seit fast sechs Jahren nicht mehr gewachsen. Die Produktion habe im Monatsvergleich um 4,0 Prozent zugelegt, teilte das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie am Mittwoch in Tokio mit. So stark war die japanische Industrieproduktion seit dem Juni 2011 nicht mehr gewachsen. Trotz der konjunkturellen Erholung hält die japanische Notenbank weiter an ihrer extrem lockeren Geldpolitik fest.
Volkswirte hatten für April allerdings einen noch stärkeren Anstieg der Fertigung um 4,2 Prozent erwartet, nachdem die Produktion im März um 1,9 Prozent gesunken war. Die Daten zur japanischen Industrieproduktion unterliegen starken Schwankungen.
«Produktion scheint sich weiter solide zu entwickeln»
Volkswirte äusserten sich positiv zur jüngsten Entwicklung in der japanischen Industrie. «Die Produktion scheint sich weiter solide zu entwickeln», sagte Taro Saito vom Forschungsunternehmen NLI. Angetrieben werde die Produktion durch eine stärkere Weltwirtschaft mit steigender Nachfrage aus Asien, den USA und Europa. Die konjunkturelle Erholung in Japan gewinne an Schwung, kommentierte Saito.
Ganz ähnlich äusserte sich Yuichi Kodama, Chefvolkswirt der Versicherung Meiji Yasuda Life: «Die Auslandsnachfrage sorgt für eine stärkere Industrieproduktion». Seiner Einschätzung nach zeigen die Daten, dass die Handelsvolumen zulegen. Generell befinde sich die japanische Wirtschaft «auf einem soliden Erholungspfad».
Trotz der jüngsten positiven Entwicklung hält die japanische Notenbank weiter an ihrer extrem lockeren Geldpolitik fest. Die Notenbank teilte am Montag mit, dass die Anleihekäufe zur Ankurbelung der heimischen Wirtschaft im Juni wie geplant und ohne Abstriche fortgesetzt werden. (awp/mc/ps)