Fahrzeugproduktion bei Toyota.
Tokio – Der stärkere Yen und eine schwache Auslandsnachfrage lasten spürbar auf dem Aussenhandel Japans. Wie aus Regierungszahlen vom Montag hervorgeht, lagen die Ausfuhren der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt im April 10,1 Prozent tiefer als ein Jahr zuvor. Es ist der siebte Rückgang in Folge. Die bereits pessimistischen Erwartungen wurden verfehlt, Bankvolkswirten hatten mit einem Rückgang um 9,9 Prozent gerechnet.
Deutlich rückläufig waren die Ausfuhren sowohl nach China und in andere asiatische Staaten als auch in die USA. Die Exporte in die Europäische Union stiegen dagegen an. Neben der verhaltenen globalen Konjunktur sehen Experten einen wichtigen Grund für den schwachen Aussenhandel in der Stärke des Yen. Die japanische Währung hat seit Jahresbeginn zum amerikanischen Dollar deutlich zugelegt. Japanische Waren werden damit für viele ausländische Abnehmer teurer, was deren Nachfrage drückt. Die Regierung Japans hat bereits angekündigt, gegen die Yen-Stärke vorgehen zu wollen, falls sie sich fortsetzt.
Einfuhren brechen noch stärker ein
Die Einfuhren nach Japan gingen unterdessen noch stärker als die Ausfuhren um 23,3 Prozent zurück. Erwartet wurde ein Minus von 14,9 Prozent. Ein Teil des Rückgangs kann mit im Jahresvergleich geringeren Weltmarktpreisen von Rohöl und Gas erklärt werden. Von deren Einfuhr ist Japan stark abhängig, weil die meisten Atommeiler wegen der Katastrophe von Fukushima immer noch abgeschaltet sind. Da die Einfuhren stärker fielen als die Ausfuhren, stieg der Handelsüberschuss des Landes. (awp/mc/ps)