Japans Aussenhandel so schwach wie seit 2009 nicht mehr
Tokio – Die Serie schwacher Aussenhandelszahlen aus Japan setzt sich fort. Wie aus Regierungszahlen vom Donnerstag hervorgeht, fielen sowohl die Ausfuhren als auch die Einfuhren im Juli so stark wie seit knapp sieben Jahren nicht mehr. Die Exporte gingen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14,0 Prozent zurück, die Importe brachen um 24,7 Prozent ein. Das sind die stärksten Rückschläge seit Ende 2009. Analysten hatten im Mittel Rückgänge um 13,7 Prozent (Exporte) und 20,0 Prozent (Importe) erwartet.
Die Ausfuhren fielen durch die Bank schwach aus. Die Exporte in andere asiatische Länder gingen ebenso zurück wie in die USA und in die Europäische Union. Ein entscheidender Grund ist die starke Währung Japans. Der hohe Yen-Kurs verteuert japanische Waren für viele ausländische Abnehmer und dämpft so deren Nachfrage. Bereits im zweiten Quartal, als die japanische Wirtschaft stagnierte, wurde das Wachstum deutlich durch den Aussenhandel belastet.
Auch Binnennachfrage schwach
Die stark gefallenen Importe deuten unterdessen auf eine schwache Binnennachfrage hin. Das Wachstum im zweiten Quartal wurde durch den privaten Verbrauch zwar leicht gestützt, im längeren Vergleich bleibt der Konsum aber schwach. Experten führen dies vor allem auf die weiterhin verhaltene Lohnentwicklung in Japan zurück. Aufgrund der schwachen Wirtschaftsentwicklung hat Regierungschef Shinzo Abe bereits ein Konjunkturpaket angekündigt. Es wird vermutet, dass die Notenbank diesen Kurs durch eine noch lockerere Geldpolitik stützt. (awp/mc/ps)