Japans Exportmotor stottert
Tokio – Schwache Geschäfte in Asien und Westeuropa haben die japanischen Exporte im November belastet. Der Wert der Ausfuhren der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt sei gegenüber dem Vorjahresmonat um lediglich 0,1 Prozent gestiegen, teilte das japanische Finanzministerium am Mittwoch in Tokio mit. Volkswirte hatten nach dem deutlichen Plus im Vormonat zwar mit einem langsameren Wachstum gerechnet. Die Abschwächung fiel aber überraschend stark aus.
Von Bloomberg befragte Experten hatten mit einem Export-Anstieg um 1,2 Prozent gerechnet. Im Oktober waren die Exporte noch um 8,2 Prozent gestiegen. Dieser Zuwachs war allerdings zum Teil auf Nachholeffekte infolge schwacher Geschäfte im September zurückzuführen, als die Ausfuhren wegen einer Reihe von Naturkatastrophen gesunken waren.
Schwächere Geschäfte mit China und USA
Im November wirkte sich vor allem die schwächeren Geschäfte der Exportunternehmen mit China und den USA aus – hier gingen die Wachstumsraten deutlich zurück. Im Handel mit China lag das Exportplus mit 0,4 Prozent nur knapp über der Nulllinie. Damit fielen die Ausfuhren nach China – abgesehen vom durch Naturkatastrophen beeinflussten September – deutlich schwächer aus als in den Vormonaten. Hier spürte Japan die jüngste Schwäche der chinesischen Wirtschaft und die Zurückhaltung wegen des nach wie vor schwelenden Handelskonflikts zwischen China und den Vereinigten Staaten, den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt.
Auch im Handel mit den USA ging das Exportplus im Vergleich zum Oktober deutlich zurück und betrug nur noch 1,6 Prozent. Gesunken sind im November die Ausfuhren nach Asien insgesamt – vor allem wegen eines deutlichen Rückgangs der Ausfuhren nach Hongkong und Südkorea. Ebenfalls rückläufig waren die Exporte nach Westeuropa, wo es vor allem im Geschäft mit britischen Unternehmen ein deutliche Minus gab. (awp/mc/ps)