Tokio – In Japan bleibt die Inflation trotz einer leichten Belebung im Januar schwach – die Notenbank muss daher weiter auf die erhoffte Erholung der Preisentwicklung warten. Die von den Währungshütern besonders stark beobachte Kernrate der Inflation, bei der schwankungsanfällige Preise für frische Nahrungsmittel herausgerechnet werden, legte im Januar im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozent zu, wie die Regierung am Freitag in Tokio mitteilte. Experten hatten nach den schwachen Dezember-Daten mit diesem Wert gerechnet.
Im Dezember hatte sich der Anstieg der Kernrate wegen der sinkenden Rohstoffpreise erstmals seit April verlangsamt – sie stieg nur noch um 0,7 Prozent. Die Inflationsrate bleibt aber auch mit der leichten Belebung zum Jahresstart weiter deutlich hinter dem Zwei-Prozent-Ziel der Notenbank zurück. In Japan versuchen die Währungshüter seit vielen Jahren, die Inflation mit einer extrem lockeren Geldpolitik an diese Zielmarke zu bringen.
Kampf gegen Deflation
Die japanische Zentralbank kämpft gegen die Gefahr von sinkenden Preisen. Diese bergen generell das Risiko, dass Verbraucher den Kauf von grösseren Konsumgütern in der Hoffnung auf billigere Preise aufschieben und damit die Konjunktur abwürgen. Einen Zeitplan zur Erreichung des Zwei-Prozent-Ziels haben die Währungshüter mittlerweile aufgegeben. Notenbank-Chef Haruhiko Kuroda hatte zudem erst vor kurzem die Inflationsprognose für das laufende und kommende Fiskaljahr gesenkt. (awp/mc/ps)