Japans Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda.
Tokio – In Japan bleibt die Preisentwicklung trotz aller Bemühungen der Notenbank ein Problem. Im Mai seien die Verbraucherpreise ohne frische Lebensmittel im Jahresvergleich um 0,4 Prozent und damit etwas stärker als im Vormontag gesunken, teilte die nationale Statistikbehörde am Freitag in Tokio mit. Experten hatten mit einem Rückgang in dieser Grössenordnung gerechnet.
Mit den Mai-Zahlen steigt der Druck auf die japanischen Währungshüter, ihren Kurs noch weiter zu lockern, um die Inflation anzukurbeln. Stagnierende oder gar sinkende Preise können Volkswirtschaften lähmen, da sich zum Beispiel die Verbraucher in Erwartung weiter fallender Kosten mit Anschaffungen zurückhalten könnten und Unternehmen Investitionen möglicherweise aufschieben oder Arbeitsplätze abbauen. Dann droht eine Abwärtsspirale sinkender Preise.
Die japanische Notenbank versucht seit geraumer Zeit, mit einer extrem lockeren Geldpolitik die Inflation stärker anzuschieben und kauft hierfür Monat für Monat im grossen Stil Staatsanleihen. Ziel ist eine Inflationsrate von 2 Prozent. (awp/mc/ps)