Tokio – In Japan ist der konjunkturelle Dämpfer im Sommer weniger stark als erwartet ausgefallen. Im dritten Quartal sei die Wirtschaftsleistung auf das Jahr hochgerechnet um 0,8 Prozent geschrumpft, teilte die Regierung am Donnerstag in Tokio nach einer zweiten Schätzung mit. Damit wurde eine erste Erhebung für die Sommermonate Juli bis September leicht nach oben angepasst. Zuvor war ein Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 1,2 Prozent gemeldet worden.
Analysten hatten zwar mit einer Aufwärtsrevision gerechnet, waren aber im Schnitt von einem Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um annualisiert 1,0 Prozent ausgegangen. Als ein Grund für die Aufwärtsrevision gilt, dass sich die japanischen Exportgeschäfte besser entwickelt haben.
Allerdings hat sich die Konjunktur in der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt im Sommer im Vergleich zum Frühjahr deutlich abgeschwächt. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft noch um annualisiert 4,5 Prozent gewachsen.
«Der schwächere Konsum macht mir Sorgen», sagte Harumi Taguchi, Chefökonom bei S&P Global Market Intelligence. Er verwies auf die steigenden Verbraucherpreise und einen Anstieg der Corona-Infektionen in Japan. Der neue japanische Ministerpräsident Fumio Kishida hat auf das Abflauen der Wirtschaftsleistung reagiert und zuletzt ein milliardenschweres Konjunkturpaket angekündigt. (awp/mc/ps)